Geburt im Geburtshaus

Ein Geburtshaus ist eine Alternative zur Klinik. Ein gut geführtes Geburtshaus wirkt wie eine kleine, freundliche Privatklinik. Allerdings sind dort für gewöhnlich keine Ärzte, sondern nur Hebammen beschäftigt. Rechtlich stehen Geburtshäuser auf sicheren Füßen, denn das Hebammengesetz erlaubt Geburtshäuser.
Die Beliebtheit der Geburtshäuser hat auch etwas damit zu  tun, dass sich viele Frauen in Kliniken nicht menschlich genug betreut fühlen. Das trifft ganz sicher nicht auf alle Kliniken zu, aber in einem Geburtshaus gibt es unter der Geburt für gewöhnlich keinen Schichtwechsel, es wird auch niemand in einem Bett über sterile Gänge geschoben und es passiert auch nichts über den Kopf der Frau hinweg. In einem Geburtshaus ist die Geburt ein liebevolles Miteinander mit der werdenden Mutter im Mittelpunkt.

Bild von schwangerer Frau

Geburtshäuser bieten häufig eine entspannte Atmosphäre, in der die Mama im Mittelpunkt steht | Bild © AdobeStock_288777730

Ihr bleibt auch zusammen nach der Geburt noch für euch in einem Raum, könnt zusammen mit dem Baby in einem Bett liegen, euch erholen und die ersten Stunden als Familie bewusst wahrnehmen. Hört sich doch super an? Ja, aber…

Was spricht gegen ein Geburtshaus?

Wenn ihr überlegt, euch für ein Geburtshaus zu entscheiden, solltet ihr auf jeden Fall eines besichtigen. Wenn es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt, wie z.B. eine Mehrlingsschwangerschaft, Erkrankungen der Mutter oder die falsche Lage des Kindes, wird man euch ablehnen.
Kommt es in einem Geburtshaus zu einer Komplikation, bleibt nur der Transport ins Krankenhaus. Das gilt nicht nur für den Geburtsverlauf, sondern auch für das Kind. Stellt sich nach der Geburt heraus, dass der Säugling sofort intensivmedizinische Betreuung braucht, kann die Zeit knapp werden. Aber wie wahrscheinlich ist das?

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Wie kompetent sind Hebammen?

Hebammen sind sehr gut ausgebildet und gehen für gewöhnlich keine Risiken ein. Sollte die Hebamme also den Verdacht haben oder erkennen, dass etwas nicht normal verläuft, wird sie die sofortige Einweisung ins Krankenhaus veranlassen. So etwas kann übrigens auch im Krankenhaus selbst passieren, wenn das Kind in eine Spezialklinik überführt werden muss. Eine Hebamme ist nicht nur in der Lage, eine normale Geburt zu begleiten, sie kann auch eine Reihe von Schwierigkeiten auffangen.

Hinzukommt, dass Frauen im Geburtshaus meist mehr Ruhe haben, nur von der Hebamme betreut werden und daher die Geburt auch leichter bewältigen. Technik gibt es übrigens auch im Geburtshaus. Das erfährst du bei der Besichtigung und beim Beratungsgespräch. Und was gibt es gegen Schmerzen? Mit Schmerzmitteln ist es im Geburtshaus natürlich schwierig, denn z.B. die PDA  darf nur der Arzt verabreichen. Hebammen verfügen für gewöhnlich aber über sehr gute naturheilkundliche Kenntnisse, auch sind alle frei verkäuflichen Schmerzmittel nutzbar.

Die Schmerzbehandlung erfolgt über Akupunktur, Akupressur, Reflexzonenmassage und Homöopathie. Auch wenn der Schmerz nicht komplett ausgeschaltet wird, so ist er damit deutlich erträglicher und behindert den Geburtsverlauf nicht.

So findest du das Geburtshaus

Verlass dich nicht auf Google. Ein guter Weg ist, den betreuenden Gynäkologen zu fragen. Er oder sie wird euch dann auch mitteilen, ob er das Geburtshaus für eine gute Idee hält oder ob Fakten dagegen sprechen, die euch vielleicht so noch nicht bewusst sind. Besonders viele Geburtshäuser gibt es auch in größeren Städten nicht. Somit ist die Auswahl meist eingeschränkt.

Wer zahlt die Kosten einer Geburt im Geburtshaus?

Auch die Kosten für die Betreuung bis zur Geburt, unter der Geburt und für die Nachsorge, übernimmt die Krankenkasse. Allerdings ist eine Rufbereitschaftspauschale nötig, die zum Teil von der Krankenkasse wieder rückerstattet wird. Wenn du knapp bei Kasse bist, kläre das lieber vorher. Weitere Kosten entstehen nicht. Auch die Geburtsvorbereitungskurse, die ihr dort besuchen könnt, werden von der Krankenkasse übernommen.

Allein unter Frauen im Geburtshaus?

Ja, du wirst allein unter Frauen sein, allerdings in einem sehr kleinen Kreis. Normalerweise werden nur deine Partnerin und die Hebamme anwesend sein. Es ist also nicht so, dass du als einziger Kerl unter unzähligen Frauen hilflos in einem rosa getünchten Raum sitzt.

Bild von besorgtem Vater

Auch wenn es schwer ist: Sorge dich nicht allzu sehr und überlasse den Hebammen die Arbeit | Bild © AdobeStock_225264491

Du bist ein wichtiger Part bei der Geburt und du wirst überrascht sein, wie viel du in diesen Stunden der Geburt zu tun hast. Übrigens achtet die Hebamme auch auf dich. Geburten können sehr lange dauern und es nützt nichts, wenn du nach 15 oder mehr Stunden Dauerkonzentration, dehydriert und mit knurrendem Magen zusammenklappst.
Die Hebamme wird dich zwischendurch rausschicken, damit du dich einen Moment erholst. Das ist wichtig. Nimm das an, auch wenn die werdende Mutter keine Pause hat. Sie ist in einer physischen und psychischen Ausnahmesituation, die sie bewältigen kann, mit deiner Hilfe.

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