Wie findet man einen guten Babysitter?

Ob alleinerziehender Papa oder Dream-Team mit der Mutter deines Kindes – die Frage “Wie findet man einen guten Babysitter?” wird vermutlich auch dich beschäftigen. Hin und wieder braucht man jemanden, der sich um den Nachwuchs kümmert. Etwa, weil man einfach mal einen freien Abend haben will, zu einer Feier eingeladen ist oder ein Termin ansteht, bei dem man Kinder nicht mitnehmen kann.

Mit viel Glück stehen Opas, Omas, Tanten oder ein kindererfahrener Freundeskreis zur Verfügung, um die Kinder zu hüten. Leider besteht diese Möglichkeit nicht immer, dass jemand aus der Familie oder eine befreundete Familie aufpasst. Also muss ein fremder Babysitter her. Dies ist je nach Alter des Kindes oder der individuellen familiären Situation mitunter gar nicht so einfach.

Babysitter rechtzeitig suchen

Die Babysittersuche kann eine langwierige Angelegenheit werden. Das Allerwichtigste: Hast du niemanden, der bei Bedarf auf dein Kind bzw. deine Kinder aufpassen kann, solltest du dich umschauen und dir rein vorsorglich einen Babysitter suchen.

Es kann immer etwas sein, dass du zu einem Termin musst, an dem du dein Kind nicht mitnehmen kannst.
Und auch Elternpaare sind gut beraten, wenn sie für Notfälle eine mögliche Betreuungsperson in petto haben. Musst du, bzw. müsst ihr erst suchen, wenn ihr jemanden für die Betreuung des Kindes braucht, kann es sonst schwierig werden.

Wer kommt als Babysitter in Frage?

Da Eltern beim Babysitten ihr Kind einer dritten Person anvertrauen, greifen sie am liebsten auf Personen zurück, die man bereits kennt. Die Großeltern sind meistens die Favoriten, zumal man die eigenen Eltern oder die Schwiegereltern am besten kennt. Schließlich geht es bei der Kinderbetreuung durch einen Sitter darum, dass man sich 100-prozentig auf die Betreuungsperson verlassen will. Problematisch wird es, wenn die Großeltern

  • zu alt sind
  • bereits verstorben sind
  • das Familienverhältnis zerrüttet ist
  • oder die Großeltern zu weit weg wohnen.
Ebenfalls eine familiäre Betreuung kann durch Pateneltern, Neffen oder Nichten sowie Onkel und Tanten erfolgen. Ist keine Kinderbetreuung durch Angehörige möglich, muss der Radius auf fremde Personen ausgeweitet werden.

Das sind die Möglichkeiten:

  • Nachbarin
  • Nachbarskind
  • Vertrauensperson aus dem Freundeskreis / Bekanntenkreis
Um jemanden zu finden, kannst du dich einfach in der Nachbarschaft, bei Freunden und Bekannten umhören. Wenn keine erwachsene Person als Babysitter gewonnen werden kann, hat jemand vielleicht einen Teenager zu empfehlen? Auch Jugendliche können den Job super meistern, wenn ihnen der Umgang mit jüngeren Kindern Spaß macht und sie selbst schon über genügend Reife verfügen.

Hast du bei der Suche nach einem Babysitter in deinem eigenen Umfeld keinen Erfolg, musst du die Babysitter-Suche nochmals ausdehnen und auch professionelle Kinderbetreuer in Betracht ziehen bzw. Vermittlungsdienste beanspruchen oder Zeitungsannoncen schalten. Welche Möglichkeiten bestehen, fassen wir dir nachfolgend zusammen:

  • Über die Agentur für Arbeit kannst du an eine Betreuungsperson für deinen Nachwuchs kommen. Dazu rufst du einfach beim regionalen Arbeitsamt an oder sprichst dort persönlich vor. Ob man dir dort weiterhelfen kann, hängt natürlich davon ab, ob dort Personen gemeldet sind, die Kinderbetreuung anbieten.
  • Über das Jugendamt kannst du in Erfahrung bringen, ob es Tagesmütter in deiner Region gibt. Jugendämter haben meistens Kontaktadressen, so dass du Ansprechpartner hast. Oft ist es schwierig, überhaupt einen freien Platz bei einer Tagesmutter zu bekommen. Doch Tagesmütter kennen fast immer einen großen Personenkreis, so dass sie Empfehlungen aussprechen können.
  • Ebenfalls über die Gemeinde oder die Stadtverwaltung kannst du in Erfahrung bringen, ob es in deiner Wohngegend eine Vermittlung einer Leihoma oder eines Leihopas gibt. Auch bei Kirchen und Wohlfahrtsverbänden kannst du nachfragen, ob es Babysitterangebote gibt bzw. etwas in Form von Nachbarschaftshilfe oder als ehrenamtliche Tätigkeit gibt. Modelle wie Familienpatenschaften oder Mehrgenerationenhäuser sind ebenfalls Angebote, die dir helfen könnten, eine Betreuung für dein Kind zu finden. Ein Anruf beim Deutschen Kinderschutzbund lohnt sich auch manchmal, da dieser Kurse für Babysitter anbietet und dementsprechend auch Kontakt hat.
  • Eine weitere Möglichkeit bietet sich mit diversen Babysitter-Agenturen oder Betreuungs-Agenturen. Diese findest du im Internet.

In Krabbelgruppe und Kindergarten fragen

Auch, wenn du Papa eines Babys bist, kannst du dennoch mal in der Krabbelgruppe bzw. im Kindergarten nachfragen, ob man dort jemand kennt, der einen guten Babysitterjob macht. Eventuell gibt es dort für Eltern ein schwarzes Brett, wo du einen Aushang machen kannst.

Aktive Babysitter-Suche: Zeitungsanzeige & Aushänge

Mit einem Zeitungsinserat oder Aushängen (z. B. in Geschäften am Wohnort) kannst du aktiv deine Babysittersuche vorantreiben. Dabei solltest du jedoch nur die Handnummer als Kontaktmöglichkeit anbieten. Der Vorteil bei ausgehängten Zetteln: Es melden sich Personen, die in deiner Nähe wohnen. Hast du in deiner Nähe eine Uni oder eine Schule, an der Erzieher ausgebildet werden? Dann mache auch dort einen Aushang.

Möglicher Babysitter gefunden – wie geht´s jetzt weiter?

Übernimmt eine Person aus der Familie oder deinem persönlichen Umfeld den Babysitterjob, ist es viel leichter, das Drumherum abzusprechen und Vertrauen aufzubauen. Deutlich schwieriger wird es, wenn du eine fremde Person zum Babysitten engagieren willst. Deshalb gibt´s hier wichtige Tipps, woran du einen guten Babysitter erkennen kannst und worauf du bei der Auswahl achten solltest.

Daran erkennst du einen guten Babysitter

Bevor du dein Kind erstmals betreuen lässt, steht ein persönliches Kennenlernen bevor. Triff dich mit dem Sitter und bring etwas Zeit mit. Am besten bereite dir einen Zettel mit Fragen und denen Dingen vor, die dir wichtig sind. So vergisst du im Kennenlern-Gespräch mit der Betreuungsperson keine wichtigen Details.

Wichtige Fragen an den Babysitter sind z. B.:

  • Alter
  • Motivation
  • Erfahrung
  • Referenzen
  • Teilnahme an Kursen (z. B. Kinderschutzbund)
  • Kenntnisse in Erste Hilfe
  • Hobbys
  • Familiensituation
Nimm dir für das Erstgespräch wirklich Zeit und vielleicht auch eine zweite Person hinzu, denn es gilt, dass du dir einen möglichst aussagekräftigen ersten Eindruck von deinem Gegenüber verschaffst. Das Bauchgefühl solltest du ebenfalls zu Rate ziehen.

Ganz wichtig: Lasse den Bewerber bzw. die Bewerberin Fragen stellen. Anhand der gestellten Fragen kannst du schon einen Eindruck darüber gewinnen, ob sich die Person Gedanken um das Babysitten gemacht hat. Hier einige Fragen, die du erwarten solltest (abhängig vom Alter deines Kindes und der konkreten Situation):

  • Hat das Kind ein Einschlafritual?
  • Gibt es feste Zubettgehzeiten?
  • Mag das Kind ein bestimmtes Vorlesebuch?
  • Mag das Kind bestimmte Lebensmittel oder Getränke nicht?
  • Gibt es Allergien oder Krankheiten?
  • Gibt es Besonderheiten, auf die ich achten soll?
  • Soll ich beim Wickeln auf etwas Besonderes achten?
  • Welches Zahnputzzeug ist für das Kind bestimmt?
  • Braucht das Kind ein Nachtlicht?
  • Wird die Kinderzimmertür geschlossen oder bleibt sie offen?
  • Was ist das Lieblingsspielzeug?
  • Welche Regeln gibt es sonst noch zu beachten?
  • Wo finde ich Rufnummern bei einem Notfall?

Ein paar Stunden Babysitter auf Probe

Wenn du dich für eine Person entschieden hast, steht nun das Kennenlernen zwischen Kind (Kindern) und Babysitter an. Da solltest du unbedingt dabei sein, um dir anzuschauen, wie sich der Babysitter bei der Kinderbetreuung macht. Darauf solltest du achten:

  • Geht die Betreuungsperson offen und sicher auf das Kind / die Kinder zu?
  • Wie reagiert der Nachwuchs auf die Betreuungsperson?
  • Beschäftigt der Sitter den Nachwuchs altersgerecht?
  • Wirkt die Betreuung erfahren und routiniert?
  • Wie meistert der Sitter schwierigere Situationen (z. B. wenn das Baby weint oder das Kleinkind quengelt)?
Bei diesem Treffen kannst du für einige Zeit den Sitter mit deinem Kind alleine lassen und die Zeit nutzen, einen kleinen Einkauf zu besorgen oder einen Kaffee trinken zu gehen. Dies solltest du jedoch nur machen, wenn du ein absolut gutes Gefühl dabei hast und das für dein Kind okay ist. Wenn du zurück kommst, achte darauf, wie es deinem Nachwuchs geht. Hat das Kind geweint? Wirkt es unglücklich? Sieht es vollkommen glücklich aus? Hat es deine Abwesenheit gar nicht bemerkt?

Sicherheit beim Babysitten

Nimmst du einen Kindersitter in Anspruch, vertraust du unter Umständen einer wildfremden Person dein Kind an. Da willst du auf Nummer sicher gehen, dass du dein Kind in gute Hände gibst. Es gibt keine Garantie, dass wirklich alles gut läuft. Aber du kannst natürlich viel tun, um zahlreiche Risiken so gut es geht zu minimieren.

Sicherheit spielt in zwei Hinsichten eine wichtige Rolle:

  1. Du brauchst einen guten Babysitter, der vertrauenswürdig ist.
  2. Dein Babysitter braucht von dir wichtige Informationen, um den Babysitterjob richtig auszuführen.

Babysitter Checkliste

  • Stimmt der erste Eindruck? Geht der Sitter liebevoll und fürsorglich mit deinem Kind um? Hat die Person nötiges Einfühlungsvermögen?
  • Stimmt die Reaktion des Kindes? Mag es die Betreuungsperson? Freut es sich beim Wiedersehen auf sie? Hat dein Kind Angst, ist es nicht die richtige Betreuung.
  • Ist das Baby gut versorgt? Hat es sein Fläschchen getrunken? Ist die Windel frisch gewechselt?
  • Passt die Motivation? Erweckt die Betreuung den Eindruck, dass ihr der Umgang mit Kindern Freude macht? Oder wird der Job nur wegen dem Geld angenommen?
Unbedingt solltest du dir den Personalausweis oder den Schülerausweis der Aufsichtsperson zeigen lassen, zumindest aber einige Angaben überprüfen. Auf jeden Fall musst du wissen, wo die Person wohnt und wie du sie erreichen kannst. Also ruhig mal vorbeifahren und zuhause auf der Festnetznummer anrufen.

Wichtige Infos zur Kinderbetreuung

Hast du einen guten Babysitter gefunden und die erste Betreuung steht bevor, solltest du alles vorbereiten. Denke daran, dass eine fremde Person sich in eurem Haushalt nicht ausgekannt und zumindest anfangs nichts über eure Lebensgewohnheiten weiß. Fertige deshalb einen Spickzettel an, auf dem die wichtigen Informationen stehen. Notiere in Stichpunkten:

  • Abendritual
  • Abendhygiene
  • mögliche Allergien und Krankheiten
  • Lieblingsbücher
  • Lieblingslieder
  • Zubettgehzeit
  • andere Besonderheiten
  • deine Handynummer
  • ggf. andere Notfallnummern
Lege alles bereit, was zur Versorgung deines Kindes benötigt wird. Je nach Alter deines Kindes kann das Folgendes sein:
  • Windeln
  • Feuchttücher
  • Babyöl
  • Zahnputzzeug
  • Schlafanzug
  • frischer Strampler
  • Hausschuhe
  • Bettwäsche
  • Haarbürste
  • Haargummis
  • Schnuller
  • Babynahrung & Flaschenzubehör
  • Teeflasche
  • Nachtlicht
Dabei darf auch etwas zum Knabbern und etwas zum Trinken nicht fehlen. Die meisten Babysitter freuen sich über Chips, Schokolade, Kaubonbons, Cola, Limo oder Säfte.

Enger Kontakt zwischen dir und dem Sitter

Du musst jederzeit sicherstellen, dass dein Babysitter dich telefonisch erreichen kann. Wenn etwas ist, kannst du schnell reagieren. Rufe zwischendrin ruhig mal zuhause an und frage nach, ob alles in Ordnung ist. Hier achte auf dein Gefühl. Fühlst du dich unwohl, fahre früher nach Hause, wenn dies möglich ist. So kannst du dich überzeugen, dass du wirklich einen guten Babysitter ausgewählt hast.

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1 Kommentar

  1. Hallo Team von Papa.de,
    wir finden, dieser Artikel gibt eine tolle Zusammenfassung von dem, was beim Thema Babysitter zu beachten ist. Sehr ausführlich und wertschätzend geschrieben. *Rest war leider Werbung und wurde entfernt. Liebe Doris, gerne kannst du dich bei uns melden und wir finden eine Werbemöglichkeit für dich auf Papa.de, die Kommentare sind jedenfalls nicht dafür gedacht. LG Micha*

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