Terror & Krieg – Wie erkläre ich das meinem Kind?

Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten zu sein. Terroranschläge, Kriege und Gewaltverbrechen bestimmen nicht nur die Medienlandschaft, sondern werden immer mehr zum Gesprächsthema in der Familie. So gerne Mütter und Väter diese schrecklichen Themen vorenthalten würden, ist nicht möglich. Geht es dir als Vater ebenso, dass du dich fragst:

“Wie erkläre ich meinem Kind, was in der Welt Schreckliches passiert?”

Es ist eine erzieherische Herausforderung für alle Eltern, abzuwägen, wie viel an die Kinder herangelassen wird. Wie viel davon können die kleinen Menschen ertragen? Inwieweit dürfen Leid und Terror das Familienleben bestimmen? Können wir unsere Kinder überhaupt schützen? Sollen und dürfen wir sie überhaupt “in Watte packen” oder belügen wir gar unsere Kinder, wenn wir sie von all diesen Grausamkeiten abschirmen, so gut es in unserer Kraft steht?

Darüber hat sich die papa.de Redaktion aufgrund der jüngsten Vorfälle auf dem Berliner Weihnachtsmarkt Gedanken gemacht.

Attentate, Terroranschläge, Kriege & zunehmende Gewalt

All das sollten keine Themen sein. Weder für Erwachsene, aber schon gar nicht für Kinder. Kinder sollten fröhlich, unbeschwert und ohne grausame Bilder aufwachsen und eine ungetrübte Kindheit erleben dürfen. Die Realität zeigt jedoch, dass dies nicht möglich ist. Es gab schon immer auf der Welt Kriege und Gewaltverbrechen, doch gerade für die Menschen, die in Europa leben, waren Kriegstreiben immer weit entfernt und bestimmten kaum den Alltag. Betroffen waren “nur” die Familien, die in Ländern leben, wo der Friede Lichtjahre entfernt zu sein scheint.

Durch die Terroranschläge in Paris, Belgien und nun auch den brutalen Angriff auf die Menschen, die auf dem Berliner Weihnachtsmarkt die eigentlich besinnliche Weihnachtszeit feiern wollten, rücken Terror, Gewalt und Mord immer näher auch an uns heran.

Bilder von Zerstörung, Tod und Terror

Jeden Tag passieren irgendwo auf der Welt Gräueltaten, über die vor 30 oder 20 Jahren allenfalls in den 20 Uhr Nachrichten berichtet wurde. Nicht nur die Welt hat sich verändert, sondern auch die Medienlandschaft. Sondersendungen werden zu jeder Tageszeit und auf allen Sendern ausgestrahlt. Bilder von Tod, Terroranschlägen, Zerstörung, Aufrufen zur Gewalt, aber auch die Dramen der Flüchtlinge, die im Meer ertrinken laufen im Live-Stream über den Äther und durch die sozialen Netzwerke, so dass man sich dem gar nicht entziehen kann.

Alltäglich sehen wir Bilder, die sich in unser Gehirn regelrecht einbrennen; Bilder, die uns nicht mehr ruhig schlafen lassen, die uns Sorgen und Angst machen. Wenn wir Erwachsenen schon nicht damit klar kommen, wie soll es dann überhaupt unseren Kindern gelingen, diese schrecklichen Bilder zu verarbeiten?

Wie kannst du dein Kind davor schützen?

Du kannst dein Kind gar nicht schützen. Kinder brauchen noch keinen Zugang zu sozialen Netzwerken und als Vater gelingt es dir zwar, den Fernseher ausgeschaltet zu lassen und statt Radio zu hören einfach eine CD von Bruce Springsteen in die Sound-Anlage einzuwerfen. Doch sobald dein Kind alleine oder mit dir zusammen euer Zuhause verlässt und mit anderen Menschen in Kontakt gerät, wird es automatisch mit dem Thema Terror & Gewalt konfrontiert.

Terroranschläge, Flüchtlingskrise, rechte Hetze, linke Hetze, Gewaltverbrechen sind in der Gesellschaft omnipräsent und werden überall thematisiert.

  • Beim Bäcker, am Kiosk, in den öffentlichen Verkehrsmittel und in jedem Supermarkt präsentiert die Zeitung mit den großen vier Buchstaben die Horrorbilder prominent auf Seite 1. Dort, wo zuvor 28 Jahre lang tagein tagaus das berühmte Seite 1 Mädchen barbusig Männeraugen durchdrehen ließ, wurde im März 2012 Platz gemacht für noch mehr Gräueltaten.
  • In Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen wird thematisiert, was in der Welt geschieht. Als der Terroranschlag auf die Pariser Satireredaktion Charlie Hebdo am 07.01.2015 der Welt den Atem raubte, als am 24.03.2015 ein Pilot eine Maschine German Wings willentlich über den französischen Alpen zum Absturz brachte und als kurz danach es am 13. November 2015 abermals in unserem Nachbarland Frankreich zu einem weiteren Terroranschlag in Paris kam, nahm Deutschland Anteil. Schweigeminuten wurden auch in öffentlichen Einrichtungen in Deutschland abgehalten; es wurde mit den Kindern ungeachtet des Alters über diese furchtbaren Ereignisse in Kindergärten und Schulen geredet.
  • In Kitas, Grundschulen und den weiterführenden Schulen wird das Thema Flüchtlinge besprochen. Es werden Spenden eingesammelt, es werden Hilfsprojekte von Erziehern und Lehrern an den Start gebracht und natürlich besuchen Flüchtlingskinder Kitas und Schulen, so dass selbst kleine Kinder unabwendbar mit all den Thematiken konfrontiert werden, obwohl sie damit noch gar nicht umgehen können.

Du, wir – können unsere Kinder all diesem Irrsinn nicht entziehen. Wir können unsere Kinder nur dabei begleiten, all diesen Wahnsinn auszuhalten und versuchen, sie so gut es in unserer Kraft steht, aufzufangen.

Wie kannst du dein Kind durch Terror, Angst und Albträume begleiten?

Kinder verstehen nichts von Politik und häufig verstehen sie auch nicht, was in den Nachrichten berichtet wird. Sie nehmen Bilder wahr und erfassen

  • die tiefe Traurigkeit der Hinterbliebenen
  • die Verzweiflung überlebender Opfer
  • das Entsetzen der Journalisten
  • die Wut und den Hass der Anteilnehmenden

visuell durch Fotografien und bewegte Bilder, die weinende Menschen, blutverschmierte Überlebende, chaotische Zustände an den Tatorten und hilflos umherlaufende Rettungskräfte zeigen. Häufig reagieren Kinder danach verstört und verarbeiten das Schreckliche in Alpträumen.

Dürfen Kinder diese schlimmen Nachrichten sehen?

Es ist schwierig, diese Frage pauschal zu beantworten. Solange dein Kind noch sehr klein ist und nicht in die Kindertagesstätte geht, hast du natürlich mehr Einfluss darüber, was dein Kind hört und sieht. Du kannst den Fernseher ausschalten oder nur Nachrichten schauen, wenn dein Kind beim Mittagsschlaf liegt, abends bereits im Bett liegt und friedlich schlummert oder wenn du in einem anderen Raum bist.

Du kannst Gespräche mit deiner Partnerin auf Zeiten verschieben, wenn ihr zu zweit alleine seid. Doch Kinder platzen auch schon mal einfach so ins Zimmer, so dass sie bereits dabei mitbekommen, was gerade in den Nachrichten oder in Sondersendungen läuft und über was ihr sprecht.

Je nach Alter wird dein Kind Fragen stellen. Kinder sind neugierig und wollen alles wissen. Sie nehmen Anteil an dem, was im Fernsehen passiert oder über das, was du mit anderen Erwachsenen beredest. Schon kleine Kinder im Alter von 3, 4 oder 5 Jahren reagieren auf schreckliche Ereignisse wie Unfälle, Terroranschläge, Krieg und andere Verbrechen.

Kontrollierter Medienkonsum

Du kennst dein Kind am besten und kannst am besten abschätzen, wie viel es mitbekommen kann, ohne dass es zu sehr darunter leidet. Wenn dein Sohn oder deine Tochter Nachrichten sehen will, kannst du abwägen, ob das für euch okay ist. Kinder wollen und müssen Antworten auf ihre Fragen erhalten, da sich sonst die Angst ungehindert in ihnen breit macht und die kleinen Menschen dabei kaum aufgefangen werden können. Dies kann zu einer tiefen Traumatisierung werden und eine tiefsitzende Angststörung manifestiert.

Wenn du deinem Kind Zugang zu Medien gewährst, achte jedoch auf einen kontrollierten Medienkonsum und vor allem: Begleite dein Kind dabei.
TV-Sender für Kinder, über deren pädagogische Qualität man sich gewiss streiten kann, strahlen Kindernachrichten aus, in denen auf aktuelle Ereignisse wie die tödliche Irrfahrt auf den Berliner Weihnachtsmarkt in kindgerechter Weise eingegangen wird. Zusammen mit deinem Kind kannst du diese Kinder-Nachrichten ansehen und im Anschluss mit deinem Kind darüber sprechen.

Generell solltest du strikt darauf achten, dass dein Nachwuchs keinerlei Zugang zu den sozialen Netzwerken hat. Dies gilt auch für Kinder im Grundschulalter und ist auch bei älteren Kids zu empfehlen.

Kontrollierter Zugang zu sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sind Segen und Fluch zugleich. Einerseits gewähren sie Zugriff auf schnelle und vielseitige Nachrichten und erlauben den schnellen Austausch mit Freunden, Bekannten und Fremden. Andererseits finden dort ungefilterte Veröffentlichungen statt. Soziale Netzwerke sollten grundsätzlich für Kinder nur kontrolliert und beaufsichtigt ermöglicht werden.
Wenngleich Gewaltvideos, Aufrufe zur Gewalt auf Facebook immer häufiger zensiert werden, kann erst einmal jeder veröffentlichen, was ihm beliebt.

Nur, wenn du dein Kind sorgsam an soziale Netzwerke heranführst, ihm erklärst, wie es vernünftig damit umgehen kann und es anleitest, niemals seine persönlichen Daten preiszugeben, sich niemals mit jemanden zu verabreden, kann dein Kind den verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien lernen.

Dies gilt in gewisser Hinsicht auch für WhatsApp, was fast jeder Grundschüler und Teenager auf seinem Smartphone nutzt. Kurznachrichten und Bilder können dort in Sekundenschnelle an Jedermann verteilt werden und Jugendschutzfilter greifen nur sehr bedingt. Du kannst deinem Kind die Nutzung nicht verbieten, aber es heranführen und durch Kontrollen überprüfen, ob dein Kind sich an klare Regeln und Vereinbarungen hält.

Wie rede ich mit meinem Kind über Terroranschläge?

Wie bereits erwähnt: Terroranschläge und Gewaltverbrechen sind für uns Erwachsene schon nicht zu verarbeiten. Wir sind oft fassungslos, wenn wir auf allen TV-Kanälen mit Nachrichten-Sondersendungen wie bei den Anschlägen in Frankreich oder bei dem aktuellen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin ertragen müssen. Wie soll ein Kind das verarbeiten?

Politischen Erklärungen zu komplex für Kinder

Kinder haben kein politisches Wissen und auch kein Verständnis für Weltpolitik. Sie können mit vielen Erklärungsansätzen über die Zustände der Welt nichts anfangen. In den Gesprächen mit deiner Tochter bzw. mit deinem Sohn kannst du altersabhängig zwar anmerken, dass politische Hintergründe mitverantwortlich gemacht werden können, und grob erklären, was Politik ist, doch dies wird deinem Kind nur sehr wenig oder gar keinen Aufschluss bringen.

Böse Menschen – ein erster wichtiger Erklärungsansatz

Kinder können schon in sehr jungem Alter zwischen “böse Menschen” und “gute Menschen” unterscheiden. Die Bezeichnung “böse Menschen” bietet dir daher einen guten Erklärungsansatz, wenn du mit deinem Nachwuchs sprichst.

Jeder Mensch hat – ungeachtet von Herkunft, Religion und politischer Einstellung – immer die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob er Gutes oder Böses tut. Jene, die Terroranschläge planen und durchführen, die Menschen Gewalt antun, Kinder entführen und Menschen ermorden haben sich dafür entschieden, böse Dinge zu tun. Diese Erklärung wird von Kindern verstanden, aber sie führt zu weiteren Fragen, die du deinem Kind immer ehrlich, aber altersgerecht beantworten solltest.

Warum lässt der „Liebe Gott“ Menschen böse Dinge tun?

Die meisten Kinder glauben an den “Lieben Gott”. Dies hat oftmals gar nichts mit deiner eigenen religiösen Einstellung zu tun, sondern ergibt sich in den ersten Lebensjahren. Kinder haben sehr konkrete Vorstellungen vom “Lieben Gott”, der alles kann, alles weiß und der immer Menschen und Tieren freundlich gesonnen ist. Der “Liebe Gott” ist so mächtig, warum kann er nichts tun, damit Menschen gar nicht böse sein können?

Wie willst du deinem Kind vermitteln, wer oder was Gott / Allah ist. Warum keine Hilfe von oben kommt, wenn wieder ein Terroranschlag oder ein anderes schlimmes Verbrechen oder ein schweres Unglück passiert? Warum es Menschen sind, die Verbrechen verüben und warum diese Menschen sich dazu entscheiden, Menschenleben auszulöschen.

Dein Kind erhofft sich Schutz vom “Lieben Gott” den es (vermutlich) nicht geben wird. Schutz für sich selbst, aber auch Schutz für die Menschen, die es liebt. Vater, Mutter, Großeltern, Geschwister und die Haustiere.

Du kannst deinem Kind natürlich erzählen, dass Gott / Allah auf euch aufpassen wird. Doch möglicherweise kommt das einer Lüge gleich. Was ist, wenn jemand aus eurem privaten Umfeld etwas Schlimmes passiert? Du musst also sehr genau überlegen, wie du mit den Fragen deines Kindes richtig umgehst.

Hilflosigkeit und viele unbeantwortete Fragen

Auch, wenn Kinder auf Fragen Antworten wollen und brauchen, kann es passieren, dass du deinem Kind nicht auf alles Antworten geben kannst. Du kannst zum Beispiel nicht beantworten, warum Gott das Böse zulässt. Wenn du keine Antworten hast, solltest du dein Kind nicht anschwindeln, um es zu beruhigen. Sage deinem Kind, wenn du etwas nicht weißt. Sei ehrlich und erkläre deinem Kind, dass du das Böse nicht verstehst. Sage ihm auch, dass du dir manchmal Sorgen machst, dass du auch manchmal Angst hast und es Dinge gibt, die man nicht abwenden und beeinflussen kann.

Hoffnung & Zuversicht: Nahrung für die Seele

Die Dosis macht das Gift. Dies gilt oftmals auch in der Erziehung. Auch, wenn dir die politische und gesellschaftliche Situation größte Sorgen und Ängste bereiten, solltest du sorgsam abwägen, wie viel du davon bei deinem Kind durchblicken lässt. Es liegt in deiner väterlichen Verantwortung, deinem Kind nicht zusätzlich Ängste zu bereiten – ganz egal, wie es in dir drin aussieht.

Hoffnung und Zuversicht sind Nahrung für die Seele – für euer beiden Seelen. Auch, wenn das für dich jetzt sehr kitschig und philosophisch klingen mag und das kein Männerding ist. Die Hoffnung, dass die Menschen sich weiterentwickeln, erkennen, dass das Böse einer friedlichen Welt entgegensteht, hält uns am Leben. Wenn es uns schon im Großen nicht gelingt, für eine bessere Welt zu sorgen, können wir Erwachsene jeden Tag auf´s Neue dafür sorgen, Gutes in die Welt zu tragen und unseren Liebsten Gutes zu tun.

Berichte deinem Kind davon, dass es manchmal gelingt, durch gute Taten etwas zu bewegen. Gehe ihm als gutes Beispiel voran, freundlich mit Mitmenschen umzugehen und an das Gute zu glauben. Hoffnung und Zuversicht sind keine “Einmal-Maßnahmen”, sondern Lebenskonzept. Ihr könnt die schlimmen Dinge, die auf der Welt passiert, dadurch nicht ändern, aber ihr könnt zumindest im familiären und freundschaftlichen Umfeld etwas für den Frieden tun und eure wertvolle gemeinsame Zeit ungetrübter genießen.

Wie kann ich meinem Kind Ängste nehmen?

Mit jedem Attentat, mit jedem Terroranschlag steigt die Angst in uns. Zwar vermitteln uns Politiker und Journalisten, wir sollen keine Angst zulassen, doch das bleibt für viele uns uns lediglich ein Lippenbekenntnis. Dennoch musst du als Vater versuchen, deinem Kind seine Ängste zu nehmen. Die Welt um uns herum ist ohnehin schlecht genug. Doch wenn innerliche Angst sich der Seele eines Kindes einnistet, kann es sich weder gut entwickeln, noch zu einem selbstbewussten und starken Erwachsenen heranwachsen. Zu viel Angst kann auch krank machen.

Kommen wir zu einer absolut sachlichen Logik, die dir helfen wird. Führe dir vor Augen, wie dein bisheriges Leben verlaufen ist. Trotz unzähliger Schreckensnachrichten über Gewaltverbrechen, Morde, Terroranschläge und Kriege hast du bis zum heutigen Tage überlebt. Dass ihr, also du, dein Kind, deine Partnerin, deine Familie auch in Zukunft sehr hohe Chancen haben werdet, dass euch nichts passiert, stehen trotz allem immer noch sehr gut. Natürlich lässt sich nicht ausschließen, dass es anders kommen könnte. Doch wenn du deinem Kind vermittelst, dass es bis jetzt sicher gelebt hat, obwohl es schon immer böse Dinge und schlimme Ereignisse gab, lindert dies die Angst deines Kindes.

Keine Angst, dir wird schon nichts passieren!?

Kinder wünschen sich Geborgenheit und Sicherheit und nageln Väter und Mütter sehr gerne auf Versprechen fest. Mütter müssen mit viel Liebe für Geborgenheit und Kuscheleinheiten sorgen, Väter müssen Kinder beschützen und Helden sein. Im Alltag und in alltäglichen Situation kannst du dieser Heldenrolle oftmals gerecht werden. Aber unter uns Erwachsenen machen wir uns nichts vor. Es gibt Situationen, in denen das nicht gelingen kann.

Sage deinem Kind ruhig, dass du ihm keine Versprechen geben kannst, dass niemals etwas passiert. Aber, wie bereits erwähnt, kannst du ihm Hoffnung und Zuversicht zusprechen. Diese grundtiefe Ehrlichkeit hat jedes Kind verdient. Verspreche ihm ruhig, dass du, so gut du es kannst (!) auf deinen Sohn / auf deine Tochter aufpassen wirst und das auch Mama, Opa und Opa dies tun werden, wenn es ihnen möglich ist.

Trotz Terrorgefahr auf öffentliche Veranstaltungen gehen?

Auch hier raten Journalisten, Politiker und Polizei, sich nicht von Angst auffressen zu lassen und öffentliche Plätze sowie Veranstaltungen zu meiden. Leichter gesagt, als getan. Selbstverständlich besteht für jeden einzelnen von uns ein relativ geringes Risiko. Doch zeigt die Realität: Anschlägen und Verbrechen fallen immer wieder Menschen zum Opfer und trotz noch so großer Bemühungen von Polizei, Geheimdiensten usw. gelingt es nicht, Terroranschläge und andere Gewaltverbrechen zu verhindern.

Das Weihnachtsfest steht unmittelbar bevor und die Weihnachtsmärkte 2016 werden bereits abgebaut. Was ist mit Fastnacht 2017? Mit öffentlichen Veranstaltungen im Neuen Jahr und mit dem Weihnachtsmarkt im Dezember 2017? Sollst, kannst, darfst du mit deiner Familie überhaupt noch an Rosenmontagszügen, Jahrmärkten und Weihnachtsmärkten teilhaben?

Diese Frage musst du ganz alleine für dich selbst beantworten und mit deiner Partnerin eine Entscheidung treffen. Vielleicht hilft es dir bei der Entscheidungsfindung, wenn du dir klar machst, dass ein Leben in permanenter Angst einschränkt und den Geist der Freiheit verbrennt.

  • Lachende Kinderaugen, wenn Jungs und Mädchen auf dem Weihnachtsmarkt im Karussell ihre Runden drehen.
  • Strahlende Kindergesichter, wenn Väter an der Schießbude den größten Teddybären auf dem Planeten abräumen.
  • Rote Bäckchen, wenn trotz eisiger Kälte Kinder am Süßigkeitenstand einen glasierten Apfel von der Verkäuferin überreicht bekommen.
  • Jubelnde Helau-Rufe, wenn kostümierte Kinder sich auf Bonbons und Kamellen freuen.

Das alles sind die großen Glücksmomente, warum wir Väter geworden sind und die in unserem Leben als Papa das Glück bringen und das Leben lebenswert machen. Das sind aber auch die wertvollen Glücksmomente, die wir aber im Alltag und bei Stress allzuoft nicht ausgiebig genießen!

Die Redaktion von papa.de wünscht allen Vätern, Müttern, Kindern und Großeltern ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest 2016.

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