Steingarten: Schaff mit deinen Kindern gemeinsam ein Zuhause für Eidechsen, Bienen und Co.

Wer als Kind einen Garten sein Eigen nennen durfte, weiß um die Besonderheiten des heimischen Grüns: Abenteuer, Entdeckungsmöglichkeiten, Tiere und vieles mehr warten hier an jeder Ecke und hinter jedem Baum. Ein Steingarten ist dabei eine besondere, oftmals kunstvolle Abwandlung der hauseigenen Grünfläche. Wie du mit deinen Kindern einen wunderbaren Steingarten kreieren kannst, in dem sich Mensch und Tier gleichermaßen wohlfühlen, erfährst du hier.

Was ist ein Steingarten?

Der Steingarten entspricht einer besonderen Gestaltungsart im Garten. Hier besteht der Untergrund – im Gegensatz zu Blumenbeeten – aus steinigem, meist kargem Boden. Ein Garten dieser Art eignet sich vor allem für alpine Pflanzen, da er der charakteristischen Landschaft im Gebirge nachempfunden ist.

Gut zu wissen: Das Alpinum ist eine besondere Art des Steingartens, welche meist über eine hügelige Struktur verfügt sowie seltene Pflanzen beheimatet und deshalb vor allem bei erfahrenen Steingärtnern beliebt ist. Wie Steingärten außerdem angelegt werden können, siehst du in der Grafik.

Steingärten können an verschiedenen Standorten und in unterschiedlichen Formen angelegt werden (© viplounge.ch)

Steingarten richtig anlegen

Ein Steingarten ist eine wunderbare Möglichkeit, eine Gebirgslandschaft im heimischen Garten nachzuahmen. Da es sich aber um eine künstlich angelegte Landschaft handelt, bestehen in jedem Fall andere Gegebenheiten als in der freien Natur. Daher sind das richtige Anlegen des Gartens sowie die Auswahl der Pflanzen besonders wichtig. Wir zeigen dir, wie du gemeinsam mit deinen Kindern in 4 Schritten einen Steingarten anlegen kannst.

#1 Standort vorbereiten

Als erstes solltest du dich mit deinen Kindern auf die Suche nach einem passenden Standort für euren Steingarten machen. Ist dieser einmal gefunden, geht es an die Vorbereitung desselbigen. Was muss gemacht werden?

  • Leg einen Erdhügel an. Dabei können deine Kinder tatkräftig mithelfen: Erde sammeln und auf einen Haufen werfen – das macht Spaß! Dann kommen Schutt und Ziegelsteinbruch auf den Haufen. Sie sorgen für die notwendige Drainageschicht.
  • Verkeile die Ziegel. So erlangt der Hügel eine Grundstabilität. Füge anschließend eine Schicht aus Sand hinzu, damit etwaige Löcher geschlossen werden. Dies sorgt dafür, dass sich nicht zu viel Sauerstoff ansammeln kann und die Pflanzen im Sommer nicht austrocknen.
  • Verteile Erde. Auf den Sand kommt eine etwa 20 cm dicke Erdschicht, die anschließend mit einer Harke aufgelockert wird.

#2 Steine legen

Im nächsten Schritt wird der Haufen aus Erde und Sand allmählich zu einem Steingarten. Dafür werden große Steine an die für sie vorgesehenen Plätze gelegt. Wenn du dabei auf nur eine Gesteinsart setzt, erreichst du eine natürliche Optik.

Tipp: Lege den ersten Stein am besten ganz oben auf den Hügel und ordne die anderen Steine rundherum an. Deine Kinder können dir in dieser Phase des Gartenanlegens auch helfen: Hebe und platziere die großen Steine am besten mit ihnen gemeinsam.

Sind alle großen Steine (auch Findlinge genannt) einmal platziert, füllst du die Lücken mit Bruchsteinen und Splitt auf. Wie die Steine für den Steingarten im Endeffekt angeordnet sind, ist dabei vollkommen dir selbst überlassen. Stell dir am besten vor, wie eine Steinlandschaft im Gebirge aussehen würde und ahme sie nach.

#3 Pflanzen setzen

Als nächstes steht die Bepflanzung an. Dafür stellst du die Pflanzen in einem ersten Schritt an die für sie vorgesehenen Plätze, um einen Überblick zu erhalten. Lass sie dabei am besten in den Töpfen, damit die Wurzeln nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Um ein natürliches Bild zu erzeugen, solltest du die Pflanzen dabei in die Nähe der Steine stellen: In der freien Natur keimen Pflanzen auch oftmals an Steinen aus, da ihre Samen dort hängenbleiben.

Entscheide dich für ein natürliches Bild am besten für vier bis fünf Pflanzenarten. Achte außerdem darauf, welche Pflanzen sich für sonnige und welche sich für schattige Standorte eignen.

Diese Pflanzen bieten sich für einen Steingarten an:

  • Enzian
  • Fuchsien
  • Sukkulenten
  • Grasnelken
  • Kirschlorbeer
  • Lavendel
  • Narzissen
  • Strauchrose
  • Thymian
  • Zwergkiefer

#4 Pflanzen einpflanzen

Sind die Standorte für die Pflanzen einmal ausgewählt, können sie eingepflanzt werden. Löse die Töpfe von den Pflanzen und hebe mit einer Handschaufel jeweils kleine Löcher im künftigen Steingarten aus – da setzt du die Pflanzen in einem nächsten Schritt hinein. Stabilisiere die Pflanze mit etwas Erde und drücke sie leicht an.

Bleiben nach Abschluss der Bepflanzung noch Löcher über, fülle diese einfach mit weiteren Steinen und Splitt auf. Der Splitt hat dabei noch eine wichtige Aufgabe: Er dient als mineralischer Mulch, der ein gutes Mikroklima unter der Erde erzeugt. Steht alles da, wo es hinsoll, bewässerst du den Steingarten mit dem Gartenschlauch.

Das Tolle an einem Steingarten ist, dass die Ritzen und Fugen zwischen den Steinen ein wunderbares Versteck für Insekten aller Art sowie Eidechsen sind. Mit einem Steingarten tust du also nicht nur dir selbst und deiner Familie etwas Gutes, sondern auch den tierischen Bewohnern.

Extra: kinderfreundliche Plätzchen einplanen

Ein Steingarten ist für deine Kinder ein schöner Ort zum Entdecken und Beobachten. Da Kinder aber bekanntermaßen Abwechslung brauchen, solltest du ihnen im restlichen Teil des Gartens (sofern solch einer vorhanden ist) ein paar weitere Highlights einplanen. Dazu gehören: Sandkiste/-grube, eine Wasserstelle, ein kleiner Gemüsegarten, in dem sie ihre eigenen Pflanzen züchten können, etc.

  • Sandkiste/-grube: Lege einen kleinen Platz im Garten an, der dann mit Sand befüllt wird. Darin können die Kinder graben, schaufeln und bauen. Der Vorteil einer Sandgrube – im Gegensatz zu einer Sandkiste – ist, dass du diese rundherum noch hübsch mit Pflanzen und dergleichen gestalten kannst.
  • Wasserstelle: Wenn es um Wasser geht, ist Vorsicht geboten. Vor allem bei kleinen Kindern sollte auf einen Teich, Pool oder Wasserbecken verzichtet werden. Wasserläufe oder Wasserspiele stellen hingegen (in der Regel) keine große Gefahr dar und können wunderschön in den Garten integriert werden. Aber: Lieber auch hier immer in der Nähe bleiben und ein Auge auf die kleinen Wasserratten werfen.
  • Gemüsegarten: Selbst Samen ausstreuen und beobachten, was aus ihnen wächst – eine wunderbare Erfahrung für Kinder. Hinzu kommt, dass man beim Gärtnern in der Erde graben und sich die Finger schmutzig machen kann. Ein kleines Gemüsebeet, das deine Kinder selbst bewirtschaften dürfen, ist eine tolle Möglichkeit, sie ihre Kreativität und Nähe zur Natur ausleben zu lassen.

Naturnahen Steingarten anlegen leicht gemacht

Ein Steingarten ist Augenweide und Heimat gleichermaßen: Während du und deine Familie sich an der Schönheit des naturnahen Gartens erfreuen können, werden ihn Insekten und Co. gerne als Rückzugsort nutzen – für deine Sprösslinge überdies ein toller Ort zum Beobachten und Entdecken. Also: Raus mit dir und den Kindern und ran an die Steine! Wir wünschen euch viel Spaß beim Gestalten!