Vater-Kind-Kur beantragen und Ratgeber

Du fühlst dich ausgelaugt und stehst unter einer dauerhaften körperlichen und psychischen Belastung? Du denkst, dass es Dir an Kraft fehlt, Deinen Familienalltag weiter zu meistern? Vielleicht bist Du aber auch körperlich angeschlagen oder Dein Kind leidet an einer chronischen Krankheit. All dies sind Gründe, die für eine Kur sprechen.

Eine Vater-Kind Kur dient dazu, dass Du Dich als betroffener Elternteil sowohl medizinisch als auch psychologisch behandeln lassen kannst und gleichzeitig die Möglichkeit bekommst, neue Kraft zu schöpfen. Sollte Dein Kind etwa chronisch krank sein oder eventuell sogar pflegebedürftig sein, wird es natürlich in dieser Zeit auch mitversorgt. Während dieser Kur erhältst Du viele wertvolle Tipps, die Dir auch nach Rückkehr in den Alltag helfen sollen, diesen wieder deutlich besser in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich hat jeder gesetzlich Versicherte die Möglichkeit alle vier Jahre eine solche Kur zu beantragen. Diese dauert in der Regel nicht länger als drei Wochen. Bis dass dein Nachwuchs 12-14 Jahre alt ist, kannst Du eine Vater- Kind – Kur bei Deiner Krankenkasse beantragen. Wie das funktioniert erfährst Du in diesem Beitrag.

In wenigen Schritten zur Vater-Kind-Kur

Um einen Kurantrag einzureichen, solltest du dir zuerst die notwendigen Unterlagen bei deiner zuständigen Krankenkasse einholen. Neben allgemeiner Angaben, die Du selbst machen musst, enthält der Kurantrag weitere Dokumente, die Dein Hausarzt, beziehungsweise Dein Kinderarzt ausfüllen und unterscheiben muss. In diesem Antrag werden beispielsweise Angaben zum allgemeinen gesundheitlichen Zustand gemacht und etwa Krankheiten aufgeführt, die behandelt wurden oder werden, ob Sie chronisch sind, uvm.

Sicherlich kannst Du Dir vorstellen, je mehr Faktoren aufgeführt werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass Deine Krankenkasse dem Kurantrag zustimmt. Dennoch: Alle Angaben müssen der Wahrheit entsprechen. Hier darf nicht geflunkert werden. Denn: Eine Kur ist wahrlich kein Urlaub auf Krankenschein, sie ist eine Maßnahme, die erschöpften Eltern und Kindern zurück in ein gesundes Leben helfen soll.
Nachdem Du diese Unterlagen beisammenhast, kannst Du den Antrag bei Deiner Krankenkasse einreichen. Solltest Du Beratung brauchen oder Dir nicht sicher sein, ob Du den Antrag alleine ausfüllen kannst, bieten Institutionen wie das Müttergenesungswerk Beratung und Hilfe bei der Antragstellung an.

Nicht selten kommt es vor, dass ein Kurantrag im ersten Anlauf abgelehnt wird. Hier solltest Du hartnäckig sein und Einspruch einlegen. Gegebenenfalls kannst Du weitere Unterlagen einreichen, die einen positiven Bescheid erwirken können.

Das solltest Du wissen:

  • Pro Kalendertag zahlst Du für Dich 10 Euro Eigenanteil, Dein Kind ist kostenbefreit. Dies gilt auch für Dich, wenn Du Zuzahlungsbefreit sein solltest.
  • Die Anreise zum Kurort wird von der Krankenkasse bezuschusst. Dein Eigenanteil liegt bei 10% der tatsächlichen Anreisekosten, mindestens jedoch 5 Euro, maximal 10 Euro.
  • Für Deine Kur brauchst Du Dir keinen Urlaub zu nehmen. Während dieser Zeit bist Du quasi krankgeschrieben. Vor Antritt der Kur erhältst Du die Kostenübernahmebescheinigung Deiner Krankenkasse und legst diese Deinem Arbeitgeber vor. Dadurch wird dein Gehalt weiter ganz normal gezahlt.

Kuren für Väter – auch Väter brauchen Kraft

Väter stehen häufig unter einem enormen Druck. Beruf, Familie, Partnerschaft und Hilfe im Haushalt will unter einen Hut gebracht werden. Dauerhafter Druck und Stress kann jedoch krankmachen. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

Vater-Kind-Kuren stellen Dich dennoch vor eine besondere Herausforderung. Denn diese kannst Du nicht überall machen. Die meisten Eltern-Kind Kureinrichtungen sind auf die Bedürfnisse von Müttern mit Ihren Kindern ausgerichtet und Männer sind in diesen Einrichtungen nicht gerne gesehen, beziehungsweise in der Regel auch nicht erwünscht. Allerdings gibt es mittlerweile immer mehr Kliniken, die sich zusätzlich auf Väter spezialisiert haben und mit besonderen väterspezifischen Konzepten arbeiten.

Dabei wird in diesen Einrichtungen ein gezielter Therapieplan festgelegt, der sich neben der gesundheitlichen Situation auch auf die persönlichen Lebensumstände bezieht.

Einig Kliniken bieten mittlerweile neben den reinen Mutter-Kind-Kuren auch Mischvarianten an. Welche Kliniken für Dich in Frage kommen, kann Dir deine Krankenkasse oder das Müttergenesungswerk mitteilen.

Ziel der Vater-Kind-Kur:

  • Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit bei Vater und Kind
  • Stärkung der Vater-Kind-Beziehung
  • Austausch mit Gleichgesinnten
  • Nachhaltige Verbesserung der Beschwerdebilder durch weiterführende Angebote nach der Kur

Sollte Dein Kind bereits schulpflichtig sein ist das auch kein Problem. Die Kinder werden während der Kur weiter unterrichtet. Hierzu halten die Lehrer in der Einrichtung vor Kurantritt Rücksprache mit der Schule Deines Kindes und sprechen den zu behandelnden Lehrstoff gemeinsam ab.

Falls Deine Kur abgelehnt wird

Trotz, dass Krankenkassen zu gesundheitsfördernden Maßnahmen verpflichtet sind, nimmt die Anzahl nicht bewilligter Kuranträge in den vergangenen Jahren immer weiter zu.

Die häufigste Begründung für eine Ablehnung ist die angeblich mangelnde Ausnutzung der örtlichen ambulanten Maßnahmen. Deshalb ist ein sehr differenziertes Attest des Hausarztes bereits bei der Antragstellung äußerst wichtig. Prüfe vor Antragstellung, ob eine Eltern-Kind-Kur tatsächlich Bestandteil der Tarife Deines Versicherers ist und lege Widerspruch ein.

Lass Dich beraten!

Die wichtigste Anlaufstelle für Rehabilitationsmaßnahmen ist das Müttergenesungswerk. In 84 Einrichtungen berät die Stiftung jährlich mehrere 10.000 Eltern mit ihren Kindern,

Bundesweit gibt es ca. 1.400 Beratungs- und Vermittlungsstellen bei denen Du Dir Hilfe holen kannst. Mehr Informationen hierzu findest Du unter: www.muettergenesungswerk.de

Auch die Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken bietet Dir Unterstützung bei Deinem Kurantrag. Dieser private Anbieter von Eltern-Kind-Kuren betreibt Kliniken an der Nord- und Ostsee sowie in Bayern. Auf www.mutter-kind.de erhältst Du viele nützliche Inforationen zu diesem Thema.

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