Grundschule – der Ratgeber

Dein Kind nähert sich dem Grundschulalter. Für dich ergeben sich viele Fragen. Ab wann kann bzw. muss dein Kind in die Grundschule eingeschult werden? Welche Formalitäten sind notwendig, um Sohn oder Tochter erstmals in der Schule anzumelden? Welche Unterlagen werden zur Anmeldung in die Grundschule benötigt? Ist dein Kind überhaupt reif für den Schulbesuch oder besteht die Möglichkeit der Zurückstellung? papa.de hat für dich einen Leitfaden erstellt, der all deine Fragen rund um die Einschulung beantwortet.

Wann ist dein Kind schulpflichtig?

Die Schulpflichtigkeit orientiert sich an einem bestimmten Stichtag und dem Alter deines Kindes.

Hier ein Beispiel (Quelle Mannheim.de):
Für das Schuljahr 2017/2018 sind alle Kinder schulpflichtig, die vor dem 1. Oktober 2011 geboren wurden. Diese Kinder müssen eingeschult werden. Zwischen dem 01.10.2011 und 30.06.2012 geborene Jungen und Mädchen können im Sommer 2017 eingeschult werden. Das sind die so genannten “Kann-Kinder”. Schulpflichtig sind also alle Mädchen und Jungen, die das sechste Lebensjahr vollendet haben oder bis zum Stichtag 30. September 7 Jahre alt werden. Beachte jedoch immer das Schulgesetz deines Bundeslandes. Zum Beispiel gibt es in Niedersachsen keinen Stichtag. Auch jüngere Kinder können beschult werden, wenn sie entsprechend reif sind.

Achtung: Nicht in jeder Gemeinde / Stadt werden Eltern über die Schulpflicht und die Anmelde- sowie Untersuchungstermine informiert. Daher achte auf öffentliche Aushänge (z. B. Rathaus, Kindergarten) und Bekanntmachungen in der Zeitung.

In welcher Schule musst du dein Kind anmelden?

Zunächst ist die Grundschule zuständig, die in deinem Wohngebiet ansässig ist. Wohnt du in einer größeren Stadt, die mehrere Grundschulen hat, ist oft das Stadtgebiet in Schulbezirke unterteilt, so dass eine Schule innerhalb des für dich zuständigen Bezirks ausgewählt werden muss. Unter Umständen kannst du dich auch für eine bezirksübergreifende Schule entscheiden. Eine weitere Alternative bilden Privatschulen. Möchtest du dein Kind an eine der Grundschulen in freier Trägerschaft anmelden, kannst du dir also die Schule frei aussuchen. Infos erhälst du in jedem Fall beim Schulamt.

Wann ist der Einschulungstermin?

Die Anmeldung eines schulpflichtigen Kindes erfolgt zum Jahresanfang bwz. im Frühjahr vor dem Schuljahr, in dem die Einschulung erfolgt. Wenn dein Kind z. B. nach den Sommerferien 2017 eingeschult wird, sind die Einschulungstermine etwa Mitte Februar des Vorjahres. Genaue Termine und Informationen erhälst du über dein regionales Schulamt sowie auf der Website deiner Gemeindeverwaltung bzw. Stadtverwaltung. Kinder, die während der Schulanmeldung erkennbare Rückstände in der Entwicklung haben, können bis zum regulären Einschulungstermin gezielt gefördert werden, so dass eine Regelbeschulung möglich werden kann.

Welche Unterlagen braucht man zur Schulanmeldung?

Das Anmelden in der Grundschule ist eine Formalie, bei der du einige Dokumente mitnehmen musst. Diese Unterlagen musst du zum Einschulungstermin mitnehmen:

  • Geburtsurkunde & Familienbuch
  • Nachweis über Religionszugehörigkeit
  • Nachweis über Zurückstellung (falls diese im vorigen Schuljahr erfolgte)
Das Gelbe Untersuchungsheft (Vorsorgeheft) sowie Impfpass sollten ebenfalls zum Anmeldetermin mitgebracht werden.

Zurückstellung: Wann kannst du dein Kind später einschulen lassen?

Wenn dein Kind aus irgendwelchen Gründen noch nicht reif genug ist, um regulär eingeschult zu werden, besteht die Möglichkeit der Zurückstellung. Dies gilt unter Umständen auch bei Behinderung oder chronischer Krankheit. Dein erster Ansprechpartner ist dann immer die Grundschule vor Ort, die auch für die Regelbeschulung zuständig ist. Hast du Anlass, über eine Zurückstellung deines Kindes nachzudenken, solltest du möglichst früh, am besten schon im Herbst des Jahres vor der Einschulung in die Grundschule Kontakt mit der Grundschulleitung und dem Staatlichen Schulamt aufnehmen.

Jungs und Mädchen werden zurückgestellt, wenn sie

  • Defizite in ihrer Entwicklung
  • eine Behinderung
  • chronische Erkrankung
oder eine andere Beeinträchtigung haben und die Kids erwartungsgemäß nicht adäquat den Schulbesuch der ersten Grundschulklasse absolvieren können. Bei “Kann-Kindern”, ebenso bei der Zurückstellung entscheidet die Schulleitung, ob und wann das betreffende Kind die Schulbank drücken wird.

Die Schulleitung zieht im Falle einer möglichen Zurückstellung vom Schulbesuch den Amtsarzt oder ein pädagogisches bzw. psychologisches Gutachten hinzu, welches vom Gesundheitsamt erstellt wird.
Bei der Zurückstellung ist es nicht zwingend üblich, dass dein Kind für das kommende Jahr zuhause bleibt und keinen Schulunterricht hat. Meist besuchen diese Kinder eine Grundschulförderklasse oder ein sonderpädagogisches Bildungsangebot kommt in Betracht, welches entweder in der Grundschule umgesetzt wird oder in einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ).

Was passiert beim Einschulungstest?

Abhängig von Bundesland, Gemeinde bzw. Stadt erfolgt der Einschulungstest im Kindergarten, in der Grundschule oder im Gesundheitsamt. Wann die Untersuchung für die Einschulung in die Grundschule erfolgt, teilt das Gesundheitsamt oder die zuständige Schule mit.

Die Schuleingangsuntersuchung gibt Aufschluss über die körperliche, geistige und soziale Entwicklung deines Kindes und soll sicherstellen, dass dein Kind auch fit ist für die Schule. Es erfolgt eine körperliche Untersuchung durch die Schulbehörde. Gleichgewicht, Grobmotorik, Augen und Ohren werden untersucht. Im zweiten Teil des Einschulungstests muss dein Kind spielerisch Aufgaben lösen. Es muss einfache Dinge (z. B. Männchen) zeichnen, Farben und Formen erkennen und bekommt ein paar Fragen gestellt, damit sich der Schularzt ein Bild über den aktuellen Entwicklungsstand deines Sohnes / deiner Tochter machen kann. Ist alles im Lot, kannst du dein Kind zur Grundschule anmelden.

Wird beim Einschulungstest festgestellt, dass der Entwicklungsstand nicht ausreicht, um regelbeschult zu werden, wird die Schule mit dir alternative Möglichkeiten besprechen, wie dein Kind gefördert werden kann. Braucht dein Kind eine Brille oder kann es nicht ausreichend hören, bekommst du Empfehlung zum Facharzt, der alles Weitere abklärt. Insbesondere Hörvermögen und Sehvermögen sind elementar, wenn es darum geht, dass Kinder den Anschluss in der Schule nicht verpassen.Grundschule

Dein Kind wird Schulkind – und jetzt?

Die meisten Eltern machen sich unnötige Sorgen und die Anmeldung zur Einschulung klappt prima. Ist es nun amtlich, dass dein Sohn / deine Tochter Schulkind wird, steht euch eine aufregende Zeit bevor. Der Abschied aus dem Kindergarten. Die ersten Abbrüche von Freundschaften. Du lernst neue Eltern kennen und musst jede Menge Besorgungen machen.

Vorbereitungen für die Einschulung: Der Schulranzen

Dein Kind braucht Schulranzen, Sporttasche, Mäppchen. Das sind die ersten Anschaffungen, die vor der Einschulung zu erledigen sind. Oft übernehmen die Großeltern das Kaufen des Schulranzens, der gerne als Ostergeschenk überreicht wird. Jährlich gibt es neue Designs bei Schulranzen und Schultrolleys. Beim Ranzenkauf steht nicht nur das Design, sondern vor allem das Gewicht des leeren Schulranzens im Vordergrund.

Ideal sind Ranzen, die nicht schwerer als 1 kg und ergonomisch geformt sind. Das schont den Rücken deines Kindes und gewährt guten Tragekomfort. Der Trolley ist eine Alternative zum Tornister. Besprich dich mit Patentante, Patenonkel oder Großeltern, wenn jemand den Kauf der Schultasche übernehmen will, damit Design und Modell auch passen.

Die Schultüte – die Wundertüte für dein Schulkind

Kurz vor der Einschulung in die Grundschule dreht sich alles um die Schultüte. Wenn du geschickt bist, kannst du sie selbst basteln. Mit Schultüten-Bastelsets ist das ganz einfach und gelingt dir auch dann, wenn du keine Bastelroutine hast. Die Schultüte ist am Einschulungstag eine wichtige Begleitung für dein Schulkind und macht den ersten Schultag zu einem feierlichen Anlass, auf den sich dein Kind freuen soll.

In ihr stecken tolle Geschenke und liebevoll ausgesuchte kleine Give Aways, über die sich dein Kind freut. Was du in die Zuckertüte packst, bleibt dir überlassen. Doch es bietet sich an, nicht nur Süßigkeiten sondern auch andere Utensilien auszusuchen.

Hier ein paar Geschenkideen für die Schultüte:

  • origineller Bleistift aus dem Schreibwarenladen
  • witziger Radiergummi (z. B. Fußball-Form, Tierform)
  • Wecker
  • ein einfaches Handy
  • Armbanduhr
  • Haargummis und Haarspangen
  • Sammelkarten
  • Kartenspiel
  • Schlüsselanhänger
  • Brotdose
  • Trinkflasche
  • Portemonnaie
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Mein persönlicher Tipp ist, schau dich bei Amazon um. Hier kannst du alles bequem besorgen. Schau einfach mal hier in diese Liste.

Die Schulmaterialien – der erste Großeinkauf für die Schule

Die meisten Schulen händigen bereits vor den Sommerferien – und somit auch vor der Einschulung – die Besorgungsliste fürs nächste Schuljahr aus. Die Lehrer geben mit der Materialliste konkrete Besorgungen vor, die von Stiften über Hefte, Bücher, Mal- und Bastelmaterial reicht. Du solltest möglichst früh beginnen, die Schulsachen zu kaufen, die auf der Besorgungsliste notiert sind, da erfahrungsgemäß nicht immer alles in einem Geschäft gekauft werden kann, sondern du voraussichtlich mehrere Geschäfte besuchen werden musst.

Aber damit hört es nicht auf. Ab spätestens der zweiten Schulwoche wirst Du gefordert als Nachhilfe-Papa und da ist es enorm hilfreich zu wissen, was heute in der Schule, z.B. in Mathe Klasse 1, denn dran ist. Zum Glück gibt es viele aktuelle Online-Angebote  mit denen Du Dir schnell eine  Überblick verschaffen kannst.

Der erste Schultag

Nun ist es endlich so weit: Dein Kind wird heute zum Schulkind. Große Aufregung macht sich am Morgen der Einschulung breit. Im schönen Kleid, im feinen Anzug oder im legeren Jeans-Look und mit riesiger Schultüte in den Armen laufen Jungen und Mädchen schüchtern zum ersten Mal den Schulweg. Mama, Papa, Opa, Oma, Tanten und Onkel begleiten das Schulkind auf diesem spannenden Weg in einen neuen Lebensabschnitt.
Die Grundschule empfängt gemeinsam mit den anderen Schulklassen die i-Dötzchen und heißt die Erstklässler bei der Einschulungsfeier willkommen.

Während die Familienangehörigen nun erstmals ihr Kind für eine Schulstunde abgeben, kannst du auf dem Schulhof Kaffee trinken, Kuchen essen und andere Eltern kennenlernen. Dein Sohn / deine Tochter erlebt jetzt die allererste Schulstunde, darf sich im Klassenraum Sitzplatz und Sitznachbar aussuchen, erledigt die erste kleine Schulaufgabe und bekommt die erste Hausaufgabe.

Mit der Einschulung deines Kindes beginnt eine spannende und neue Zeit, die dir bewusst macht, dass deine Tochter / dein Sohn immer größer und irgendwann erwachsen sein wird. Genieße darum jeden Augenblick mit deinem Kind, auch, wenn die Schulzeit nicht immer einfach ist. Und denke am Einschulungstag an die Kamera!

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