Vergessene Kinder

Von Michael Schöttler – Covid-19 begleitet uns nun schon länger als ein halbes Jahr und es wäre anzunehmen, dass Politik und Gesellschaft sich auf die aktuelle Situation eingestellt haben.  Die Politik reagierte und reagiert noch heute auf aktuelle Zahlen und hat ein nie dagewesenes finanzielles Investment getätigt. 

Bei allem Verständnis für das hier und jetzt, so wird jeden Tag mehr und mehr deutlich, dass eine ganze Bevölkerungsgruppe komplett ignoriert, missachtet und gefährdet wird. Unsere Kinder!

Das Politiker und Verantwortliche von der Pandemie überrascht wurden (auch wenn es schon 2012 vom Bundestag eine Gefahreneinschätzung dazu gab) und zum Teil drastische Maßnahmen getroffen wurden, verstehe ich. Ja, vier Monate zu Hause haben wir auch rumbekommen und versucht unsere Ängste nicht zu den Ängsten der Kinder werden zu lassen. Eine Pandemie einen Dreijährigen zu erklären war nicht einfacher, wie es einem Achtjährigen zu erläutern. 

Ein gemeinsames Einkaufen war nicht mehr möglich und auch die Menschen hatten plötzlich keine Gesichter mehr, sondern nur noch Masken. Zum Glück durften wir diese ja zu Hause abnehmen, sonst hätte ich mich gefragt wie mein sechs Monate alter Sohn das sprechen lernen soll, denn bekanntlich müssen sie dazu von den Lippen ablesen um die Laute nachzuahmen. 

Wie gesagt, ich habe wirklich Verständnis, das dies keine einfache Zeit war und habe mich, wenn ich ehrlich bin, gut aufgehoben gefühlt und mal mehr oder weniger die Maßnahmen nachvollziehen können. 

Anfangs Hui nun aber Pfui 

Was ich mittlerweile aber erlebe, lässt mich einfach nur sprachlos zurück. ja es erstaunt mich sogar, dass Politiker und Verantwortlich, welche zum Großteil selber Eltern sind, mit einer ganzen Generation so umgehen, wie es derzeit getan wird. 

Wie kann es sein, dass in Zeiten einer globalen Pandemie, das Schulsystem noch immer Ländersache ist und jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht? Wie kann es sein, dass nach über vier Monaten teilweiser kompletten Schulausfalls die Schulen konzept-/ und planlos sind? 

Hat sich eigentlich irgendjemand mal die Frage gestellt was das alles für die Kinder bedeutet? Welche Auswirkungen das auf ihre Entwicklung hat? 

Mein dreijähriger Sohn hat Angst Mama und Papa zu verlieren und das Thema Krankheit und Tod ist so präsent wie es eigentlich nicht sein sollte bei einem Dreijährigen. Natürlich kommen jetzt die, welche sagen, aber es ist eben nun Realität. Dennoch werden die Eltern mit den Kindern allein gelassen, Kindergartenpersonal überhaupt nicht geschult, in die Kindergärten kein Fachpersonal geschickt. Kurz und bündig, das Thema wird völlig ignoriert. 

Das bei den schulpflichtigen Kindern ebenso Ängste da sind, sei mal dahingestellt, viel schwerwiegender ist bei den Kindern, dass sie mehr und mehr Wissen verlieren was kaum aufzuholen ist. Dazu muss man sagen, dass es seit Jahren Bemühungen von Eltern gibt, Schulpflichtige Kinder voll oder zum Teil auch zu Hause unterrichten zu dürfen. In anderen Ländern geht das. Dies wurde immer und vehement abgelehnt. Jetzt auf einmal sollten alle Eltern zu Lehrer werden und nebenbei auch noch Arbeiten.  Das wir davon keinerlei Ahnung haben, da wir nie mit involviert wurden, weil politisch so gewünscht, wird ignoriert. 

Was wurde in den letzten Monaten getan? Wurden Maßnahmen ergriffen um Schulen, Lehrer, Schüler und auch Eltern zu unterstützen? Nein, im Gegenteil, seit dem Schulbeginn, wird ziel-/ und planlos gehandelt. Schaut man sich die Maßnahmen der einzelnen Bundesländer und die Massenweise Schulschließungen an, wirkt das ganze Handeln wie das Stechen in ein Wespennest. 

Was hat Politik und Schule in den letzten Monaten eigentlich gemacht? Wie kann es sein, dass es kein bundeseinheitliches Konzept gibt oder gar, dass wie nachfolgender Fall aus Brandenburg zeigt, Kinder verängstigt werden, zwangsweise Untersucht  und von der Schule trotzdem ausgeschlossen werden, obwohl sie negativ auf Covid 19 getestet wurden? Was hat das für einen Sinn?

Kinder ohne Einwilligung der Eltern auf Covid19 getestet (Negativ und trotzdem ausgeschlossen)

In Brandenburg wurde an der Jena Plan Grundschule in Lübbenau ein Lehrer positiv auf Covid19 getestet. Sogleich wurden alle Schüler in der Mensa versammelt und Personen im Vollkörperschutzanzügen haben die völlig verängstigten Kinder auf Covid19 getestet, natürlich OHNE das die Eltern die Einwilligung geben haben, mit den Kindern gesprochen haben, oder dabei sein konnten. Die Eltern wurden lediglich unterrichtet man solle die Kinder nun abholen.

Alle Kinder und Lehrer wurden negativ getestet. Die Kinder müssen nun aber 14 Tage zu Hause bleiben, trotz negativem Testergebnis, und die Lehrer sollen wieder arbeiten gehen. Das ist nicht nur Konzept und planlos, sondern der gesamte Vorfall stellt in mehreren Fällen Rechtsverletzungen da. Die Grundschule hat sich auf ein Anschreiben mit der Bitte um Stellungnahme nicht gemeldet. 
Hier gehts zum Post
Kinder ohne Einwilligung der Eltern auf Covid19 getestet

Liest man die sozialen Medien Quer ist die schule kein Einzelfall. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und geltenden Regeln und Gesetze werden unter dem Vorwand der Pandemie ausgehebelt. Zurückbleiben verängstigte Kinder, denen der Zugang zu Bildung und Wissen verwehrt wird. Keiner weiß wie lange dieser Zustand der Pandemie noch geht und so langsam müssen wir uns einfach daran gewöhnen damit zu leben. 

Aus diesem Grund hat die Politik eine Verpflichtung gegenüber seiner jüngsten Bevölkerungsschicht sich nun verstärkt um diese zu kümmern. Sie wurden nun seit mehr als einem halben Jahr links liegen gelassen, aber ja, sie können natürlich noch nicht wählen und die kommende Bundestagswahl ist sicher wichtiger als der Zustand der Kinder und Jugendlichen in Deutschland……

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