Wenn die Mutter geht und die Familie verlässt

Diesen Artikel hat netpapa.de für uns verfasst. Sie haben David, einen alleinerziehenden und verlassenen Vater besucht, der von seinem Alltag als Papa berichtet.

Wie meistern Väter und Kinder den Alltag, wenn die Mutter geht?

Papa, wo ist meine Mama?„, fragen Kinder alleinerziehende Väter. Mit deinem Nachwuchs lebst du als sogenannter Alleinerziehender, wenn die Mutter geht. Die häufigste Ursache für ihre Absenz stellt eine Scheidung dar.

Für eine gesunde geistige Entwicklung ist es wichtig, dass das Kind die Gründe für die Abwesenheit der Mutter versteht. Der Vater sollte seinem Nachwuchs erklären, wie es zu dieser Situation gekommen ist und dass ihn keine Schuld an der Trennung oder der Scheidung trifft. Dadurch verleiht er dem Sprössling ein gestärktes Selbstwertgefühl und baut eine sichere Vater-Kind-Beziehung auf.

Wenn die Mutter geht, bilden die Väter mit dem Nachwuchs eine besondere Familienform. Sie gehören zu den Alleinerziehenden. Laut der Internetseite statista.com lebten im Jahr 2014 rund 404.000 alleinerziehende Väter in Deutschland. Um den Alltag zu bewältigen, suchen sich die betroffenen Männer Unterstützung bei der Familie, bei Freunden und beim Staat. Letzterer bietet den Alleinerziehenden beispielsweise spezielle steuerliche Regelungen.

Familie ohne Mutter – so kann es auch gehen

Die Frage „Papa, wo ist meine Mama?“ hört David von seinem Sohn in regelmäßigen Abständen. Beide leben seit drei Jahren ohne die Mutter. Sie beließ ihren Sohn Julian nach der Scheidung in der Obhut des Vaters. Mittlerweile geht Julian in die erste Klasse und bemerkt, dass seine Klassenkameraden mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Der Umstand sorgt dafür, dass der Junge vermehrt nach seiner Mutter fragt. Wiederholt erklärt David in solchen Momenten, dass seine Frau und er sich für die Scheidung entschlossen hätten, sie beide jedoch Julian nach wie vor lieben. Für die psychische Entwicklung des Kindes erhält die Sicherheit der Zuneigung beider Elternteile einen hohen Stellenwert.

Der Alltag braucht neue Strukturen

Wenn die Mutter geht, strukturieren die Väter ihren Alltag meist vollkommen neu, um die Betreuung des Nachwuchses zu gewährleisten. David holte sich bereits kurz nach der Trennung Unterstützung von seinen Eltern. Damit Julian sicher zur Schule kommt, bringt David seinen Sohn bis zum Schultor.

Nach einem schnellen Kuss auf die Wange läuft der Junge zu seinen Freunden und sein Vater fährt zur Arbeit. Bei einer Familie ohne Mutter fehlt eine zusätzliche Aufsichtsperson. Beispielsweise fehlt David die Zeit, seinen Sprössling nach dem Unterricht abzuholen. Hier springen die Großeltern ein. Die Oma wartet vor der Schule auf Julian und beide machen sich auf den Weg ins Haus der Großeltern.

Großeltern helfen bei der Kinderbetreuung

Julian bekommt ein warmes Mittagessen, dann setzt er sich zusammen mit Opa an die Hausaufgaben. Nach deren Bewältigung schaut der Junge eine Stunde Kinderfernsehen, dann steht David vor der Tür. Dreimal in der Woche arbeitet er ausschließlich in Teilzeit, um seinen Sohn abzuholen.

Bevor beide nach Hause gehen, besucht David mit dem Kind den Park oder den Spielplatz. Die Vater-Sohn-Zeit erhält für beide Priorität. Obgleich die Familie ohne Mutter lebt, erhält Julian von seinem Vater viel Zuwendung und Aufmerksamkeit.

Freunde unterstützen die Familie ohne Mutter

Dienstag und Donnerstag sind für Julian die „langen Tage“. An diesen bleibt sein Vater bis zum späten Abend im Büro. Nach der Schule geht der Junge wieder zu Oma und Opa, später holt ihn die Mutter eines Schulfreundes ab. Sie nimmt ihn mehrmals im Monat zu Ausflügen oder Kinobesuchen mit. Mit seinem Klassenkameraden Jan versteht sich Julian gut.

Er freut sich auf die Zeit mit ihm, vorrangig genießt er aber die Beachtung von Jans Mutter. Fragt sie nach dem Schultag der Jungen, erzählt Julian begeistert von seinen Erlebnissen. Manchmal darf er auch am Wochenende zu Jan. Das passiert beispielsweise, wenn sein Vater an einem wichtigen Projekt arbeitet.

Knappe Finanzen in der mutterlosen Familie

Verbringt David Samstag und Sonntag zu Hause, erlaubt der alleinerziehende Vater seinem Sohn Julian ebenfalls, seinen Freund einzuladen. Dann fahren sie gemeinsam in den Zoo oder gehen auf den Sportplatz, um Fußball zu spielen. Zwar würde Julian lieber in einen richtigen Verein, aber David tröstet ihn mit den Spielen am Wochenende. Für außerschulische Aktivitäten fehlt der Familie ohne Mutter oft das Geld. Trotz der Unterhaltszahlungen verfügt David über ein überschaubares Budget. Mit nur einem Einkommen deckt er die Kosten für Nahrung, Kleidung, Miete und kleine Extras.

Letztere umfassen beispielsweise Vater-Sohn-Ausflüge, die für beide einen wichtigen Bestandteil des Zusammenlebens darstellen. Um die Bindung zwischen Erwachsenen und Kind zu festigen, sorgt David für spannende Erlebnisse. Beispielsweise unternimmt er mit seinem Sprössling einen Campingausflug und zeigt ihm die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt des Waldes. Vorwiegend Söhne brauchen diese Art der Zuwendung ihres Vaters. Hierbei handelt es sich um ein Schlüsselerlebnis, welches das Kind beim Erwachsenwerden unterstützt.

Vater-Sohn-Erlebnisse stärken die Vertrauensbasis

Bei den Ausflügen, die David mit seinem Sohn unternimmt, fühlt sich Julian von seinem Vater geschätzt. Sie bauen gemeinsam das Zelt auf und erkunden die Natur. In solchen Momenten sprechen sie über den Alltag und Probleme, die es vielleicht in der Schule gibt. Dann erzählt Julian von seinen Freunden. Er erklärt seinem Vater, welche Spiele sich großer Beliebtheit erfreuen und berichtet von Träumen, die er sich zu erfüllen gedenkt. Manchmal fragt er in den stillen Augenblicken, nachdem das Zelt sicher steht, nach seiner Mutter. Er bemerkt, dass sein Vater dann traurig schaut und ihn fragt, ob er unglücklich ist.

Julian verneint die Frage in der Regel. Obwohl er in manchen Momenten traurig ist, spricht er mit seinem Vater nicht darüber. Er möchte ihn nicht verletzen. Seine Sorgen teilt der Junge vermehrt seiner Oma mit. Sie tröstet ihn und versichert ihm, dass er mit David darüber reden könne. Dann fühlt sich das Kind geliebt und geschätzt. Sprechen die Erwachsenen ernst mit ihm, spürt er ihr Wohlwollen. Der Umstand stärkt sein Selbstbewusstsein und macht ihm für sein späteres Leben Mut.

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