Vater werden – bin ich bereit?

Es gibt zwei Arten, wie man Vater werden kann: Die geplante und die ungeplante Variante. Bei der ungeplanten Schwangerschaft wird man vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Kind ist bereits auf dem Weg – die wichtigste Entscheidung, ob überhaupt ein Kind gezeugt werden soll, wurde dem Elternpaar abgenommen. Etwas anderes ist die geplante Schwangerschaft, bei der im Vorfeld überlegt werden kann: “Vater werden – bin ich bereit?

Kind ja oder nein: Die vier Säulen der Entscheidung

Die Entscheidung, einem Kind das Leben zu schenken, verlangt dir und deiner Partnerin einen gewissen Weitblick in die Zukunft ab. Im Fokus der Familienplanung steht der ideale Zeitpunkt für ein Kind. Viele Paare einigen sich darauf, erst dann ein Kind zu bekommen, wenn beruflich alles in trockenen Tüchern ist und der soziale Status es möglich macht, dem Kind etwas bieten zu können. Gleichzeitig muss aber auch eingestanden werden: Das Leben hält viele Überraschungen bereit. Letztlich gibt es keine Garantie, ob alles so läuft, wie man es geplant hat.
Es gibt viele Betrachtungsweisen und Überlegungen, um herauszufinden, ob du bereit bist für ein Kind. Stehst du gerade vor der Frage aller Fragen, solltest du in deine Entscheidungsfindung

  • soziale
  • berufliche
  • finanzielle
  • zwischenmenschliche
Aspekte einfließen lassen und zur Familienplanung heranziehen. Es geht also um Existenzielles, aber auch um die menschliche Seite, die eine Vaterschaft mit sich bringt.

Kohle, Karriere und Kind: Wie und wann passt das zusammen?

Wenn Männer Väter werden, verändert sich der soziale Status und unter Umständen kann sich die Vaterschaft auf die berufliche Situation auswirken – positiv wie negativ. In vielen Berufen profitieren Männer von der zusätzlichen Reife, die man als Vater erlangt. In manchen Branchen gelten Kinder als Jobkiller – zumindest dann, wenn man die Vaterrolle ernst nimmt und sie mit Leib und Seele ausfüllen will. Denn dazu gehört es, Zeit mit der Familie zu verbringen. Nicht jeder Job lässt sich damit vereinen. Manchmal lassen sich Job und Familie nur unter einen Hut bringen, wenn man bereit ist, sich beruflich einzuschränken und sich zugunsten der Familie zu verändern.

Häufig machen Paare die Familienplanung davon abhängig, ob man sich ein Kind finanziell leisten kann, ob man beruflich man bereits ein solides Fundament gebaut hat oder ob der Zeitpunkt gerade günstig erscheint. Selbstverständlich ist es leichter, eine Familie zu gründen, wenn Ausbildung bzw. Studium abgeschlossen, finanzielle Polster, tolle Jobs und gute Einkommen vorhanden sind. Doch läuft alles perfekt, stehen Paare vor der Überlegung, ob ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt der Familienplanung Vorrang gegeben werden soll. Geht es um die sozialen, beruflichen und finanziellen Aspekte, gibt es vermutlich nie den richtigen Zeitpunkt für die Familiengründung.

Geld alleine ist nicht alles

Finanzielle Aspekte spielen bei der Familienplanung eine wichtige Rolle und zweifelsfrei ist Geld für die Familie wichtig, aber längst nicht alles. Selbst, wenn du heute beruflich gut voran kommst und einen Job hast, mit dem du als Alleinverdiener deine Familie ernähren kannst, gibt es keine Garantie, dass es immer so bleibt. Du kannst arbeitslos werden, aus gesundheitlichen Gründen gezwungen werden, den Job an den Nagel zu hängen oder aus anderen Gründen erwerbslos werden. Traust du dir dann trotzdem zu, aus der Situation für deine Familie und sich das beste zu machen?

Das Zwischenmenschliche: Bereit für eine ernste Paarbeziehung?

Viel wichtiger scheint da fast die innere Bereitschaft und die Bereitschaft, Verantwortung für die Familie zu übernehmen. Insbesondere, was die zwischenmenschlichen Aspekte angeht, kostet es uns Männer oft Überwindung, uns für das Vater werden zu entscheiden. Bereits mit der Schwangerschaft übernimmst du Verantwortung für die werdende Mutter und das ungeborene Leben und diese hält ein Leben lang.

Du gibt deine Freiheit auf

Entschließt du dich, Vater werden zu wollen, bedeutet dies, dass du großes Vertrauen in deine Partnerin, die gemeinsame Beziehung, vor allem aber in dich selbst setzt. Immerhin bist du jetzt mit einer Frau zusammen, mit der du ernsthaft über Familiengründung nachdenkst. Das bedeutet: Du liebst deine Partnerin und bist bereit, durch das gemeinsame Kind dich noch enger an sie zu binden. Bindungsängste, Torschlusspanik oder Freiheitsdrang sind jetzt fehl am Platze. Im Idealfalls teilst du mit der Frau an deiner Seite dein restliches Leben.

Ein stabiles Fundament für die Familie

Dein ‘Ja’ zum Kind ist auch ein ‘Ja’ zur Partnerin und der Partnerschaft. Eure Beziehung sollte auf stabilem Fundament stehen. Dass dies dauerhaft so bleibt, dafür gibt es keine Garantie. Trotzdem ist wichtig, dass ihr euch gut versteht, ihr gemeinsam Entscheidungen treffen könnt und treffen wollt und dass ihr gewillt seid, auch dann im Sinne eures Kindes zu handeln, wenn es zwischen euch als Paar nicht mehr funktionieren sollte. Umso gründlicher du dich vorbereitest und damit auseinandersetzt, wie du handeln würdest, falls etwas nicht so läuft, wie geplant, desto besser wirst du später als Papa die schwierigen Situationen meistern. Wichtig ist es darüber hinaus, dass du während der Familienplanung gemeinsam mit deiner Partnerin über grundsätzliche Ansichten der Erziehung redest. Dabei sollte es um Themen wie Finanzen, Religion, Gesundheit, Wertevermittlung, Rollenverteilung in der Familie usw. gehen. In den wichtigsten Punkten sollte Einigkeit bestehen.

Zwar weicht das klassische Rollenbild immer mehr auf. Allerdings fallen Elternteile häufig mit der Geburt des ersten Kindes wieder in die traditionelle Rollenverteilung zurück, weil Männer meist mehr verdienen und es gesellschaftlich immer noch eher akzeptiert wird, wenn Frauen zuhause bleiben und sich um die Erziehung des Kindes kümmern.

Das Wichtigste, was ein Papa braucht

Das Wichtigste, das du haben musst, wenn du Vater werden willst: Mut, Flexibilität & Durchhaltevermögen! Mut brauchst du, um dich auf das spannendste, emotionalste, anstrengendste Abenteuer deines Lebens einzulassen. Flexibilität benötigst du, weil jeder noch so gute Plan in die Hose gehen kann. Durchhaltevermögen ist deshalb so wichtig, da du den Rest deines Lebens Vater sein wirst und dir dein Kind alles abverlangt.

Mit Stolz Vater sein: Dafür lohnt es sich

Warum wollen wir Männer Väter werden? In der Natur dient die Fortpflanzung dem einfachen Instinkt, der Erhaltung der eigenen Art Rechnung zu tragen. Das mag stimmen, doch sind wir ehrlich: Wenn wir Papa werden wollen, treibt uns die Liebe zur Partnerin und ein gesunder Egoismus in die Vaterschaft. Wir wollen all die Dinge erleben, die uns zu Vätern machen.
Wir wollen Vater werden, weil

  • es uns einfach stolz macht, den eigenen Nachwuchs aufwachsen zu sehen,
  • wir Spaß daran haben, mit Kindern zu toben,
  • wir uns an der Erziehung zu beteiligen möchten
  • und die eigenen Werte an Sohn bzw. Tochter vermitteln wollen.

Du bist bereit, Papa zu werden, wenn du das fühlst:

  • Du kannst es kaum abwarten, als Papa mit deinem Sohn über den Fußballplatz zu kicken oder deiner Tochter das Radfahren beizubringen.
  • Du freust dich auf leuchtende Kinderaugen, wenn ihr als Familie Weihnachten feiert oder durch den Freizeitpark lauft.
  • Für dich ist es das Größte, wenn so ein kleiner Hosenscheißer mit einem herzlichen Lachen auf dich zugerannt kommt und dir in die Arme fällt.
Denn das sind die bewegenden und schönen Momente im Leben eines Papas. Neben den schönen Augenblicken gibt es aber auch die anderen Seiten, deren du dir bewusst sein musst, wenn du Vater werden willst.
Kinder
  • kosten viel Geld, Zeit und Nerven.
  • kennen keine passenden Uhrzeiten oder Terminkalender.
  • machen ihren Eltern oft Sorgen.
  • haben keinen “Ausschalter”, dafür aber unerschöpfliche Energiereserven.
  • werden mit zunehmendem Alter aufmüpfig, um sich von den Eltern abzunabeln.

Und das lässt dich ein guter Vater werden:

Wenn du bereit bist, notfalls eventuell sogar deine Karriere an den Nagel zu hängen oder dich zumindest beruflich stark zu verändern, damit du dich um dein Kind kümmern kannst, du deiner Frau zuliebe nachts aufstehst und stundenlang euer Kind versorgst, damit sie sich ausruhen kann, du es dir zutraust, jederzeit alles zu tun, damit es deiner Familie gut geht und für dich aufgeben niemals eine Option ist, wirst du sehr wahrscheinlich ein guter Vater sein.

Geplantes Kind & ungeplantes Kind – du bist immer Papa

Bei einem geplanten Kind hast du mit der Mutter deines Kindes vermutlich schon vieles vorbereitet und ihr habt vor der Geburt sicher schon über wesentliche Dinge gesprochen und seid euch einig geworden. Ist ein ungeplantes Kind auf dem Weg, das Licht der Welt zu erblicken, liegt es an dir und der Kindesmutter, das ungeplante Kind nicht zu einem ungewollten Kind werden zu lassen. Als Vater musst du jetzt die Verantwortung übernehmen. Auch, wenn du dir darüber noch keine Gedanken gemacht hast und du dir diese wichtige Aufgabe noch gar nicht zutraust. Unabhängig davon, ob das Kind geplant ist oder ungeplant – auf die Rolle als Vater und Mutter kann man sich nur bedingt vorbereiten. Vielmehr wächst man während der Schwangerschaft und nach der Geburt gemeinsam mit dem Baby zu Vater und Mutter heran.

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