Öffentliche Veranstaltungen & Kinder – Was ist zu beachten?

Rund ums Jahr gibt es jede Menge öffentliche Veranstaltungen, Sportereignisse und große Events. Klar, dass du darüber nachdenkst, ob du dein Kind mitnehmen kannst, worauf du dabei achten musst oder ob es für Kinder zu gefährlich ist, wenn sie am Rosenmontagsumzug, beim Jahrmarkt oder beim Fußballspiel dabei sind.

Früher war es selbstverständlich, dass Väter ihre Kinder zu diversen Großveranstaltungen mitgenommen haben. Mittlerweile stellt sich aber immer häufiger die Frage nach Jugendschutz und Sicherheit. Die Zeiten haben sich spürbar geändert und dort, wo große Menschenaufläufe zusammenstoßen, scheint es heute vielfach gefährlicher zu sein.

Wovon hängt es ab, ob man Kinder zu öffentlichen Veranstaltungen mitnehmen kann?

Bei der Überlegung, ob du dein Kind zu einer öffentlichen Veranstaltung mitnehmen kannst, spielt das Alter des Kindes und die Art der Veranstaltung eine wichtige Rolle. Grundsätzlich ist es klasse, wenn wir Väter mit den Kids was unternehmen, zumal wir sowieso viel zu wenig Zeit mit unseren Kindern verbringen. Die Entscheidung, ob wir unseren Nachwuchs mitnehmen, sollte immer davon abhängig gemacht werden, ob

  • das Kind in irgendeiner Weise davon profitiert.
  • die gemeinsame Unternehmung sicher genug ist.
  • das Kind adäquat versorgt werden kann.
  • die Veranstaltung altersgerecht ist.

Generell solltest du immer gewissenhaft abwägen, wohin du mit deinem Kind gehst, denn je nachdem, zu welcher öffentlichen Veranstaltung oder zu welchem Event du gehen willst, kann es wirklich gefährlich werden.

Öffentliche Veranstaltungen mit Kindern – Die Gefahren im Überblick

Bei öffentlichen Veranstaltungen bestehen für Kinder fast immer die gleichen Risiken. Welche Gefahren konkret bestehen, hängt von der Veranstaltung selbst ab. Hier ein paar Beispiele (mehr dazu folgt im Artikel weiter unten):

  • Kinder können in der Menschenmenge verloren gehen.
  • Es kann bei einem Zwischenfall zu Panik kommen; die Fluchtwege sind versperrt.
  • Häufig sind alkoholisierte Menschen anwesend, es kann zu Schlägereien kommen oder jemand fällt betrunken über den Kinderwagen.

Bei Events wie Rosenmontagsumzügen besteht zudem die Gefahr, dass Kinder durch Wurfmaterial verletzt werden oder unter einen Motivwagen geraten.
Nicht nur für Kinder bestehen Risiken, sondern ebenso für Erwachsene. Ein trauriges Beispiel ist die Love Parade 2010 in Duisburg, bei der 21 Menschen ihr Leben verloren und mehr als 500 Personen verletzt wurden. Vielleicht denkst du jetzt, dass du mit deinem Kleinkind ja sowieso nicht auf die Love Parade gehen willst. Was soll also schon passieren?

Massenpanik – die unterschätzte Gefahr

Es kann immer etwas passieren. Dies kann und darf aber kein Grund sein, künftig alle öffentlichen Veranstaltungen zu vermeiden. Häufig lässt sich das Risiko eindämmen, wenn man um die Gefahren weiß. Eine davon ist die Massenpanik. Dort, wo viele Menschen auf einem Haufen sich versammeln, genügt bereits ein kleiner Vorfall, um eine Panik auszulösen. Die Menschen strömen wild durcheinander, nehmen keine Rücksicht mehr.

Als Papa mit einem kleinen Kind auf dem Arm oder mit dem Kinderwagen vor dir herschiebend hast du kaum eine Chance, dich und dein Kind aus der Gefahrenzone zu bringen. Das bereits angesprochene Unglück in Duisburg zeigt sehr deutlich, wie gefährlich es werden kann, wenn man von einer Menschenmasse umzingelt ist.

[success]Daher der wichtigste Tipp hier: Halte dich mit deinem Kind bzw. mit deinen Kindern bei großen Events eher am Rande auf, damit ihr im Notfall schnell das Weite suchen und euch in Sicherheit bringen könnt![/success]

Das solltet ihr immer dabei haben bei einer öffentliche Veranstaltung

Wahrscheinlich werdet ihr länger unterwegs sein, so dass ihr am besten einen Rucksack mit ein paar wichtigen Utensilien packen solltet. Dazu gehören kleine Knabbereien, etwas zu trinken und auf jeden Fall etwas Verbandszeug und ein paar Pflaster. Bei kleinen Wehwehchen kannst du dein Kind versorgen. Nehmt vor allem eine warme Jacke mit, falls es etwas später wird.

Achte darauf, dass dein Kind ein Umhänge-Portemonnaie dabei hat. Dort kannst du einen Zettel mit deiner Handy-Nummer reinpacken. Geht dein Kind verloren, kann man dich anrufen und dir sagen, dass man dein Kind gefunden hat. Das solltest du auch bei deinem älteren Kind tun. Selbst dann, wenn es deine Telefonnummer kennt. Falls dein größeres Kind dich nicht mehr findet, kann es in der Panik die Rufnummer vergessen.

Mit Kindern zum Fußballspiel gehen?

Bist du Fußballfan, ist es verständlich, dass du dein Kind so früh wie möglich mit auf den Rasen nehmen willst, um es mit deiner Fußballleidenschaft zu triggern. Trotzdem: Baby und Kleinkind haben davon nichts und sowieso geht´s im Fußballstadion viel zu laut zu. Auch von der praktischen Seite ist es schwierig.

Weder kannst du dort Windeln wechseln, noch das Fläschchen geben und falls dein Kind schon ohne Windel auskommt, wäre es denkbar uncool, wenn du zig mal zum Pipi machen auf´s Klo rennen musst und dabei garantiert die besten Szenen verpasst.

Mit den Kleinen zum Fußballplatz?

Ist dein Kind bereits 4 oder 5 Jahre, spricht nichts dagegen, wenn du am Wochenende auf den örtlichen Fußballplatz gehst. Vielleicht ist eins deiner älteren Kinder bereits in der Fußballmannschaft. Du kannst getrost auch mit dem kleineren Geschwisterkind als Zuschauer dabei sein.

Große Fußballspiele meiden

Dies gilt aber nicht für ein großes Fußballspiel deiner Lieblingsmannschaft, obwohl auch schon 3-jährige oder 4-jährige Kinder Spaß daran hätten. Bei großen Begegnungen auf dem Rasen ist es nach wie vor im Stadion viel zu laut für Kinderohren und je nach Spielbegegnung stellen Hooligans und Bengalos sowie besoffene Fußballfans tatsächlich Gefahren für´s Kind dar. Sobald dein Kind etwas älter ist (ca. 6-7 Jahre), könnt ihr auch zu größeren Fußballspielen gehen.

[success]Tipp: Besorge Tickets im Familienblock und plane die Anfahrt zum Stadion gut. Fahre möglichst früh, dann sind die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht so gefüllt. Mehr Tipps gibt´s von T-online hier.[/success]

Mit Kindern auf Kirmes, Jahrmarkt & Weihnachtsmarkt?

Der Rummel scheint wie wie für Kinder gemacht. Leuchtende Karussells, Losbuden, Süßigkeitenstände. Kirmes, Jahrmarkt und Weihnachtsmarkt sind quasi Pflichtbesuche für Papas und Kinder. Allerdings bergen auch diese öffentlichen Veranstaltungen einige Risiken für die kleinen Besucher. Auf dem Rummelplatz gibt´s viele Betrunkene, einige machen Randale und nehmen dabei keine Rücksicht auf Kinder.

Gefährlich wird es auch bei den Fahrgeschäften, wenn dein Kind sich vor Begeisterung von deiner Hand losreißt und zum Karussell laufen will. Da jedes Kind die Kirmes liebt und es dort für Kinder jeden Alters unzählige Highlights gibt, braucht ihr auf den Kirmesbummel nicht zu verzichten. Wenn du diese Tipps berücksichtigst, sollte das Volksfest für euch ein schönes Familienerlebnis werden.

Tipps: So wird der Jahrmarktsbesuch mit Kind sicher

  • Wichtig bei Kleinkindern: Kind immer an der Hand und im Auge behalten.
  • Bei Babys im Kinderwagen: Nie den Kinderwagen los lassen oder unbeaufsichtigt lassen!
  • Bei älteren Kindern: Treffpunkte und Uhrzeiten vereinbaren, wenn die Kids schon alleine losziehen.
  • Als Familie möglichst früh Jahrmarkt besuchen, nicht in den Abendstunden.
  • Nicht am ersten Tag zur Kirmes gehen, sondern erst nach 2 oder 3 Tagen (evt. Familientag – wird auch noch günstiger!)

Mit Kindern auf den Rosenmontagszug?

An den närrischen Tagen sind alle außer Rand und Band. Für Kinder ist Fastnacht ein absolutes Highlight. Nicht nur das Verkleiden macht eine riesen Gaudi, sondern auch die Straßenfastnacht, die mit dem Rosenmontagsumzug in vielen Städten ihren Höhepunkt findet.

Kommst du ohnehin aus einer Karnevalshochburg wie Köln, Düsseldorf oder Mainz, liegt dir das Narrenfest wahrscheinlich sowieso im Blut und dir stellt sich die Frage gar nicht, ob und ab welchem Alter du mit deinem Nachwuchs zum Rosenmontagszug gehst. Waschechte Mainzer, Kölner und Düsseldorfer nehmen sogar Babys mit auf die Umzüge – denn sie wissen, wie es geht.

So machen es die eingefleischten Narren

Entweder wird das Baby mit einem Tragetuch eng an den Körper gebunden und als frisch gebackener Papa stellt man sich etwas abseits vom Trubel, oder das Baby liegt kuschelig im Kinderwagen, der mit dem Regenverdeck überspannt wird, um zu verhindern, dass Bonbons und Kamellen das Baby treffen. Zum Wickeln und Füttern geht man dann kurz in ein Restaurant oder ein Geschäft, wo es einen Wickelraum und eine sichere Sitzecke gibt.

Fastnachtsumzüge bergen Gefahren für Kinder jeden Alters!

Trotz dem närrischen Frohsinn darf nicht verschwiegen werden, dass es bei Rosenmontagszügen diverse Gefahren für Kinder gibt. Ältere Jugendliche und Erwachsene feiern was das Zeug hält und es wird Alkohol in großen Mengen vernichtet. Besoffene pöbeln wahllos andere Mitfeiernde an, es kommt zu Schlägereien und natürlich gibt es reichlich Wurfgeschosse. Von Bonbon und Popcorn über Bierglas bis Schnapsflasche ist alles dabei. Daher solltest du mit Kindern immer dort stehen, wo ihr mit anderen Familien, nicht aber mit betrunkenen Narren zusammensteht.

Fastnachtswagen & Pferde: Vorsicht – tödliche Gefahr für dein Kind!

Ältere Kinder, die nicht mehr im Tragetuch, Kinderwagen oder Buggy sitzen, wollen natürlich ihre Kamellen und Popcorn-Tütchen selbst auffangen und von der Straße aufheben. Dabei sind die kleinen Augen nur auf die Süßigkeiten gerichtet, nicht aber auf die schweren Zugmaschinen der Umzugswagen. In der Fastnachtshochburg Mainz kam es 1988 zu einem tödlichen Unfall, weil ein Kind von einem Motivwagen überrollt wurde; ebenfalls kam es in 2005 zu einem ähnlichen Unglück.

Eine Frau wurde überfahren. Insbesondere die Karnevalshochburgen haben ihre Sicherheitsmaßnahmen drastisch verschärft. In Mainz werden alle Motivwagen mit sicherem Unterbau versehen, jeder Wagen wird von zu Fuß laufenden Ordnern begleitet.

Mehrmals kam es zu weiteren Unfällen, weil Pferde durchgingen und in die Zuschauer gerannt sind. In Mainz werden deshalb seit vielen Jahren Pferde bereits lange vor den Fastnachtsumzügen trainiert, damit sie ihre Schreckhaftigkeit ablegen und ruhig in den Faschingsumzügen mitlaufen. Es wird inzwischen weitestgehend auf den Einsatz von Pferden verzichtet.

[success]Tipp: Stelle dich mit deinem Kind dort hin, wo Absperrgitter zwischen Zuschauer und dem Narrenzug für Sicherheit sorgen. Außerdem halte dein Kind immer an einer Hand, damit es nicht zu weit nach vorne auf die Straße laufen kann, um Wurfmaterial aufzuheben. Außerdem gibt es, wie z. B. in Mainz die Kappenfahrt (am Fastnachtsdienstag), bei der es sich um einen kleinen und weniger gut besuchten Fastnachtsumzug handelt. Solche Umzüge sind für Familien wirklich klasse. Sie dauern nicht so lange und aufgrund weniger Zuschauer ist es für die kleinen Jecken weniger riskant.[/success]

Fazit: Auch mit der Familie auf Events

Öffentliche Veranstaltungen machen einfach Spaß und es gibt keine Gründe, sie mit Kindern nicht zu besuchen, wenn Eltern auf ein paar Dinge achten. Die Sicherheitsauflagen sind ohnehin sehr hoch und Veranstalter sind grundsätzlich daran gehalten, jede Veranstaltung möglichst sicher zu machen. Zwar besteht immer ein Restrisiko, doch bei den meisten Veranstaltungen bleibt das Risiko überschaubar, wenn du sich mit deinem Nachwuchs nicht direkt ins Zentrum einer großen Menschenmasse begibst.

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