Die Erste Menstruation

Sobald Mädchen in die Pubertät kommen, warten sie – einerseits neugierig, andererseits aber auch ängstlich – auf den einen Tag: den Tag der ersten Menstruation.

Die erste Monatsblutung markiert unzweifelhaft den Punkt, an dem ein Mädchen unwiderruflich zur Frau wird: Von jetzt an wird sie bis zum Beginn der Wechseljahre jeden Monat körperlich in der Lage sein, um den Zeitpunkt des Eisprungs herum schwanger zu werden und ein Kind bis zur Geburt auszutragen.

Natürlich beschäftigen sich junge Mädchen weniger mit dem Gedanken an Fortpflanzung und Fruchtbarkeit: Die erste Periode ist an sich schon aufregend genug, denn schließlich passiert hier ganz viel auf einmal und sorgt für Unsicherheit und eine Menge Fragen.

Medizinische Grundlagen

Der weibliche Zyklus berechnet sich aus der Anzahl der Tage zwischen zwei Monatsblutungen (vom ersten Tag der Periode bis zum ersten Tag der nächsten Periode) und dreht sich primär um den Eisprung (lat. Ovulation), der üblicherweise in der Mitte des Zyklus stattfindet.

Hierbei kommt es in den weiblichen Eierstöcken pro Monat zur Reifung jeweils einer Eizelle. Die während des Reifeprozesses gebildeten Hormone sorgen in der Gebärmutter für den Aufbau einer dicken Schicht Schleimhaut – sozusagen das „Nest“ für den Fall, dass die reife Eizelle befruchtet wird und es zur Einnistung in die Gebärmutter kommt. Dieser ganze Prozess ist der Beginn von werdendem Leben: Ab dem Zeitpunkt der Einnistung spricht man von einer Schwangerschaft.

Wird die Eizelle nicht befruchtet, wird die Schleimhaut nicht mehr benötigt – der Körper baut sie nach und nach ab und sorgt dafür, dass diese ausgeschieden wird: Es kommt zur Monatsblutung / Menstruation.
Dieser Ablauf wiederholt sich Monat für Monat; im Gegensatz zu anderen Lebewesen sind Frauen daher jeden Monat körperlich erneut fruchtbar und empfängnisbereit. Ein normaler Zyklus dauert im Durchschnitt zwischen 21 und 35 Tagen.

Bei der allerersten Menstruation (medizinisch: Menarche) kommt es selten zu einer vollen Monatsblutung; gerade zu Beginn ist die Blutung oft eher bräunlich oder besteht nur aus wenigen Tropfen.

Wann ist es soweit?

Bei der Mehrzahl der jungen Mädchen kommt es zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr zur ersten Menstruation. Ausnahmen davon sind nicht selten und werden vor allem durch individuelle Gegebenheiten beeinflusst:

Besonders körperlich „reife“ Mädchen tendieren zu einer früheren ersten Periode als körperlich sehr zarte und noch kindlich wirkende Mädchen.
Die erste Menstruation stellt biologisch den letzten Teil der weiblichen Pubertät dar: Ihr gehen alle anderen Prozesse (Wachstum der Schamhaare, Entwicklung der weiblichen Brust, erster pubertärer Wachstumsschub) voraus.

Bis zum 16. Lebensjahr sollte jedes Mädchen die erste Menstruation erlebt haben; erst danach kann ein Besuch bei der Gynäkologin indiziert sein, um hormonelle oder anatomische Unregelmäßigkeiten auszuschließen.

Woran erkennt man, dass es bald losgeht?

Da die erste Menstruation erst circa zwei Jahre nach dem ersten Anzeichen von Brustentwicklung eintritt, lässt sich anhand dessen ungefähr abschätzen, wann ein Mädchen geschlechtsreif wird.

Parallel zum Brustwachstum kommt es bei den meisten Mädchen zum sogenannten Weißfluss. Hierbei wird über die Vagina Scheidensekret abgesondert, das sich als weißer Fleck in der Unterhose zeigt. Der Weißfluss ist ein zuverlässiges Anzeichen, dass die weiblichen Geschlechtsorgane funktionieren und eine erste hormonelle Veränderung stattfindet.

Wie bereite ich mich als Vater auf die erste Menstruation vor?

Ganz wichtig – auch wenn Blut fließt: keine Panik! Deine Tochter wird möglicherweise selbst ängstlich reagieren, wenn sie ihr eigenes Blut sieht. Daher solltest Du Ruhe bewahren und bei eventuellen Fragen unaufgeregt zur Verfügung stehen – auch wenn sie diese Dinge sicher lieber mit der Mutter, Schwester oder der besten Freundin besprechen möchte.

Sinnvoll ist ein Notfall-Vorrat an Monatshygiene: Binden und Tampons (in der kleinsten Größe) lassen sich auch diskret deponieren und ersparen Dir hektische Einkaufstouren, wenn es losgeht. Deine Tochter kann selbst entscheiden, welche Hygieneartikel ihr mehr zusagen – besonders sportliche Mädchen greifen oft auf Tampons zurück, um ohne Einschränkungen beweglich zu bleiben.

Last, but not least: Bei Bauchschmerzen und allgemeinem Unwohlsein helfen eine liebevolle Umarmung, tröstende Worte und eine heiße Wärmflasche sicher besser als jedes Medikament.

Wie geht’s danach weiter?

Da die erste Menstruation das Ende der Pubertät einläutet, finden danach körperlich kaum noch deutliche Veränderungen statt. Auch das Größenwachstum beträgt nach der ersten Menstruation noch maximal 10 bis 12 Zentimeter; die Brust reift noch weiter in ihrer Funktion, verändert sich aber nur noch minimal in ihrer Größe.

Auch mit regelmäßiger Monatsblutung ist ein Besuch bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt nicht zwangsläufig erforderlich. Nur bei unklaren Beschwerden oder wenn die Periode außergewöhnlich stark und schmerzhaft ist, sollte deine Tochter hier einen Termin vereinbaren.
Den Überblick behalten Mädchen am besten mit einem Menstruationskalender.

Den gibt es in Papierform, aber auch als App für Handy & Co. Nach einiger Benutzungszeit kann hierdurch die nächste Periode ausgerechnet werden und auch für einen eventuellen Besuch bei der Frauenärztin ist er hilfreich.

Fazit

Du siehst – alles nur halb so schlimm. Auch wenn die Menstruation früher mit Schauermärchen behaftet war und die Grundlage für  die wildesten Mythen darstellte: Wissenschaftlich ist sie ein Element im Kreislauf des Lebens.

Deine Tochter wird zur Frau – zeig ihr, dass das ein Grund ist, stolz zu sein und eine positive Einstellung auf ihren Körper zu entwickeln!

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