Hebamme – ja oder nein?

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„Habt Ihr schon eine Hebamme“? Diesen Satz hast du vermutlich schon gehört und dich gefragt, warum du dich jetzt darum kümmern sollst. Die Hebamme kommt doch erst im Kreissaal dazu, falls überhaupt. Schließlich ist da doch der Arzt. Oder? Ja und nein. Mit diesem Ratgeber möchte ich dir ein paar Anregungen rund um das Thema Hebamme mit auf den Weg geben und dir verraten, warum es neben dem Arzt auch noch die weibliche Schwangerenbegleitung durch die Hebamme als Geburtshelfer gibt.

Ist die Hebamme Pflicht?

Nein! Wenn deine Partnerin keine Hebamme als zusätzliche Geburtshelferin will, dann braucht sie sich keine zu suchen. Während der Entbindung ist in jedem Fall eine Hebamme dabei. Viel mehr ist es so, dass bei einer komplikationsfreien Geburt kein Arzt zwingend dabei sein muss. Die im Krankenhaus anwesende Geburtshelferin kann also die Entbindung grundsätzlich alleine begleiten.

Was darf die Hebamme?

Theoretisch darf die Hebamme die Schwangere durch die Schwangerschaft betreuen, unter der Geburt begleiten und auch die Nachsorge nach der Entbindung übernehmen. Sie ist auch berechtigt, die Schwangerschaft  festzustellen und darf einen Mutterpass ausstellen. Wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt, muss allerdings ein Arzt (Gynäkologe) hinzugezogen werden. Die meisten Vorsorgeuntersuchungen kann ebenfalls die Hebamme durchführen. Eine der möglichen Ausnahmen ist die Ultraschalluntersuchung, wie sie zu Beginn, in der Mitte und zum Ende der Schwangerschaft durchgeführt werden sollte.

Die Hebamme kann das Gewicht des Babys berechnen, die Herztöne kontrollieren, die Lage beurteilen und Blut, wie auch Urin abnehmen und untersuchen. Du kannst dir sicher leicht vorstellen, dass die Technik in einer modernen Frauenarztpraxis eine wirklich gute Ergänzung ist. Ein Beispiel dafür ist, dass sich mittels Ultraschall bei Beginn der Schwangerschaft feststellen lässt, ob sich der Embryo richtig eingenistet hat. Es gibt Frauen, die sich ausschließlich von einer Hebamme betreuen lassen und andere, die die Hebamme ablehnen und sich nur von einem Arzt betreut wissen wollen. Beides ist möglich.

Eine sehr gute Entscheidung ist, beide ExpertInnen in Anspruch zu nehmen. Schließlich übernimmt die Krankenkasse die Kosten und für euch ist das nur von Vorteil. Vor allem zum Ende der Schwangerschaft ist die Hebamme, die ins Haus kommt, für deine Partnerin wesentlich weniger stressig, als wenn sie in einer möglicherweise vollen Praxis warten muss. Die letzten Wochen einer Schwangerschaft können körperlich sehr anstrengend sein und Deine Partnerin braucht ihre Kraft für die Geburt.

Ab wann brauchen wir eine Hebamme?

Die Geburtshilfe ist eine sehr alte Aufgabe, die es schon gab, bevor von Berufen überhaupt die Rede war. In frühen Zeiten lebten Menschen in Sippen zusammen und man kann heute davon ausgehen, dass erfahrene Mütter andere Frauen ihrer Sippe bei der Schwangerschaft und Geburt unterstützt haben. Der heutige Beruf der Hebamme ist also schon „uralt“, denn früher haben erfahrene Mütter werdenden Müttern bereits auf vergleichbare Weise als Geburtshelferinnen zur Seite gestanden.

Die Begleitung durch Hebammen umschließt nicht nur die gesundheitliche Betreuung der Schwangern. Die Hebamme steht der jungen Mama immer mit Rat und Tat zur Seite, ist immer eine wichtige Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. Wenn ihr die Schwangerschaft mit einer professionellen Geburtshelferin gehen wollt, kümmert euch deshalb möglichst früh darum, eine Hebamme eures Vertrauens zu finden.

Weibliche Verwandte als Hebammenersatz?

Weibliche Verwandte können Fluch und Segen sein. Wenn deine Mutter oder Schwiegermutter, Tante oder Schwester den beratenden Part „von Frau zu Frau“ übernehmen will, bleib wachsam. Auch wenn diese Frau viele Kinder zur Welt gebracht hat, ist sie nicht zwingend die richtige Ansprechpartnerin. Verwandte können gute Beraterinnen und Begleiterinnen sein, aber das ist nicht immer so.

Eine Hebamme muss die werdende Mutter vaginal untersuchen und sich bei Wünschen oder Forderungen deiner Partnerin, die die Gesundheit gefährden können, sanft durchsetzen. Die professionelle Geburtsbegleiterin hat das notwendige medizinische Know How. Interfamiliär ist das nicht zu leisten und wohl auch nicht gewollt. Bei älteren weiblichen Verwandten solltest du bedenken, dass die moderne Geburtshilfe gewaltige Fortschritte gemacht hat. Was vor 20 Jahren noch als normal galt, wird z. T. heute strikt abgelehnt, u. a. auch, weil neue Behandlungs- und Untersuchungsverfahren zur Verfügung stehen. Besprich dich mit deiner Partnerin und vertraut auf die professionelle Hebamme. Selbst dann, wenn Mutter oder Schwiegermutter sich zurückgestoßen fühlen.

Schwangerschaft ganz ohne medizinische Betreuung?

Darauf solltet ihr euch nicht einlassen. Besonders dann nicht, wenn es euer erstes Kind ist. Manche Frauen haben Angst vor einer Überversorgung durch Ärzte oder fürchten, die Untersuchungen könnten das Kind schädigen. Es gibt natürlich eine Reihe von Untersuchungen, von denen ein gewisses Risiko ausgeht – doch die sind in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ohnehin nicht notwendig.

Diese Verfahren zählen nicht zu den Standarduntersuchungen. Ein Beispiel dafür ist die Fruchtwasseruntersuchung. Es gibt aber auch Frauen, die der felsenfesten Überzeugung sind, sie können das allein meistern, und wenn es Probleme gibt, dann soll das so sein. Mach deiner Partnerin ruhig und mit der gebotenen Sachlichkeit und Besonnenheit klar, dass es auch dein Kind ist und dass du dir Sorgen um die zwei wichtigsten Menschen in deinem Leben machst. Mach ihr bewusst, dass du die Schwangerschaft und die Geburt mit ihr zusammen genießen willst und du dich auf das gemeinsame Leben freust.

Versuche herauszufinden, warum sie eine medizinische Schwangerschafts-Betreuung wirklich ablehnt, aber sei vorsichtig. Wenn deine Frau immer schon gynäkologischen Untersuchungen ausgewichen ist, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass sie Missbrauchserfahrung hat. Gib ihr Sicherheit und mach ihr klar, dass du ihr Fels in der Brandung bist, sie begleiten und auch beschützen wirst. Zwingen kannst und sollst du sie natürlich nicht. Es ist ihr Körper, sie trifft letztendlich die Entscheidung. Setze sie daher nicht mit Drohungen unter Druck. Wenn du den Eindruck hast, dass etwas nicht stimmt, ruf einen Gynäkologen oder eine Hebamme an und lass dich in einem persönlichen Gespräch beraten. Eventuell kannst du die beste Freundin deiner Partnerin hinzuziehen, um einen Zugang zu ihr zu finden.

Aufgabe der Hebamme nach der Geburt

Mit der Geburt ist die medizinische Betreuung nicht beendet. Baby und frischgebackene Mutter brauchen gerade in den ersten Tagen Unterstützung und einige Untersuchungen stehen an. Deine Partnerin wird gynäkologisch untersucht. Es wird jetzt festgestellt, ob die Rückbildung optimal verläuft, ob es Probleme mit dem Wochenfluss gibt und wie es mit dem Stillen klappt. Außerdem wird kontrolliert, ob das Babygewicht stimmt. Insgesamt stehen jetzt  die typischen Veränderungen während des Wochenbetts im Fokus der Untersuchungen. Wochenbett bezeichnet übrigens den Zeitraum von sechs Wochen nach der Geburt. Natürlich liegt die Mutter in dieser Zeit nicht im Bett. Sie soll sich aber schonen und gleichzeitig von Schwangerschaft und Entbindung erholen.

Tut sie es nicht, bekommt sie recht schnell die Quittung und dann liegt sie tatsächlich im Bett, schlimmstenfalls in dem eines Krankenhauses. Die Hebamme ist eine Person, die genau das verhindern kann, denn du wirst vermutlich schon längst wieder arbeiten und es ist auch nicht sicher, dass die junge Mutter selbst merkt, dass sie gerade übertreibt. Die Geburtshelferin steht nach der Entbindung noch eine ganze Weile mit Rat und Tat deiner Partnerin zur Seite, berät sie beim Stillen sowie bei der Nabelversorgung und in allen weiteren Fragen, die nach der Geburt anstehen.

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Pampers dankt den Hebammen für ihre Arbeit und erinnert nochmal daran, wie wichtig sie für uns alle sind! #DankDir

Kostet die Betreuung der Hebamme nach der Geburt Geld?

Es ist richtig, dass du diese Frage stellst. Du willst den Überblick über die Haushaltskasse haben, schließlich brauchst du Reserven für das neue Familienmitglied. Die gute Nachricht ist: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Nachsorge durch eine Hebamme. Üblich ist der Besuch einmal täglich in den ersten zehn Lebenstagen des Babys. Das lässt sich aber verlängern, wenn es nötig ist, z.B. weil Mutter oder Kind einfach noch nicht fit sind.

Besuch der Hebamme mitten im Chaos?

Es kann durchaus sein, dass deine Partnerin zu dem Schluss kommt, eine Nachsorgehebamme nicht zu wollen. Ein häufig geäußerter Grund ist, dass die Wohnung nicht sauber ist und sie sich schämt, weil nicht alles 100%ig ist. Das kann es auch nicht. Deshalb kommt die Hebamme ja ins Haus, denn eine „Wöchnerin“ muss sich um den Säugling und sich selbst kümmern. Erst dann kommt der Rest. Jede Schwangerschaft ist anders. Jede Geburt ist anders. Lass dir nicht von anderen Müttern erklären, wie es zu laufen hat oder dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist.

Solche Gespräche gipfeln oft in den Hinweis, dass „Uroma Ilse“ direkt nach der Geburt von „Heinz“ zurück aufs Feld musste. Übrigens sind zur damaligen Zeit auch viele Mütter und Kinder kurz nach der Geburt gestorben. Viele haben überlebt, aber nicht WEIL sie gleich wieder aufs Feld gegangen sind, sondern TROTZDEM. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Stärke deiner Partnerin den Rücken und halte solche albernen Vorhaltungen von ihr fern. Die Hebamme wird außerdem dafür sorgen, dass die junge Mutter eine fachlich versierte Ansprechpartnerin hat. Und wenn die Chemie nicht stimmt? Dann wechselt!

Kleines Fazit zur Frage „Hebamme – ja oder nein?“

Die kompetente Geburtshelferin steht euch als werdende Eltern in jeder Hinsicht zur Seite. Seht in ihr die Chance, auf eine zusätzliche Kontrolle der Schwangerschaft und eine zusätzliche Überwachung der Gesundheit eures Kindes, aber auch der werdenden Mama. Die Amme ist eine versierte Geburtsbegleitung, die nicht nur gesundheitlich kontrolliert und berät, sondern auch nach der Entbindung Tipps zum Stillen, zur Versorgung im Mutterbett und bei der alltäglichen Versorgung des Säuglings eine wichtige Rolle an eurer Seite einnimmt.

Sie badet und wickelt mit euch das Neugeborene, gibt Tipps zur sanften Pflege der Babyhaut. Zeigt euch, wie man das Baby richtig hoch nimmt, wie man es zum Trinken an der Brust animiert und hat darüber hinaus immer ein offenes Ohr für all eure Fragen. Schon während der Schwangerschaft gewinnt ihr Vertrauen in die Amme und sie wird neben dem Gynäkologen die wichtigste Person in eurem Leben sein. Sie nimmt euch Sorgen, Ängste und Unsicherheit. Es gibt also keinen Grund, auf diese wertvolle Begleitung zu verzichten.

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