Die Beziehung retten nach der Geburt des Kindes (Baby)

Das verflixte erste Lebensjahr. Nicht nur für das Baby ist es eine schwere und interessante Zeit, sondern auch für die Partnerschaft. 

Alles ändert sich in der Beziehung im ersten Jahr

Männer und Frauen nehmen das erste Jahr komplett anders war. Viele Beziehungen und auch Ehen zerbrechen in dieser Zeit.

Bei meinem ersten Kind meinte ein Arbeitskollege zu mir: Egal was im ersten Jahr passiert, halte durch. Das wird alles wieder besser!

Wenn das Baby nach der Geburt bei Euch zu Hause ist, beginnt für dich als Papa recht schnell der Alltag. Bei vielen Familien wird es nun so sein, dass die Frau zu Hause bleibt und der Mann nach einer gewissen Zeit wieder arbeiten geht. Wo du als Mann also recht schnell wieder im alten Trott bist, ist es für deine Frau eine Zeit, wo sie auf ich alleine gestellt ist und neues entdeckt, aber auch vor vielen Problemen steht.

Wo ihr vorher ein gemeinsames Leben hattet, ist nun kein 2er Leben mehr, sondern ein kleiner Wurm, der fast rund um die Uhr eure Aufmerksamkeit und Liebe braucht. Das zehrt nicht nur Kraft, sondern sorgt auch bei vielen Paaren dafür, dass sich der Aufmerksamkeitsfokus verschiebt.

Häufige Probleme und Streitpunkte in der Beziehung nach der Geburt des Kindes

Jedes Kind ist natürlich anders. Auch sind Beziehungen unterschiedlich gefestigt. Je stärker sich die Beziehung nach der Geburt verändert, je mehr Konfliktpotenzial ergibt sich.

Bild eines streitenden Paares

Müdigkeit – Ohne Schlaf kracht es!

Ein Punkt, der extrem wichtig ist: Ihr müsst schlafen. Paare mit Schreibabys haben es hier besonders schwer. Dennoch gilt: Wenn ihr nicht ausreichend schlaft, wird euer Nervenkostüm irgendwann am Boden sein und ihr streitet euch schon wegen Kleinigkeiten.

Plant die Schlafphasen, wenn es extrem wird, ansonsten sprecht euch ab. Liebe Väter: Wenn ihr morgens zur Arbeit geht, steht eine Stunde eher auf und nehmt der Mama das Kind mal eine Stunde ab. Das kann schon viel helfen.

Habt ihr ein Flaschenkind, oder stillt ihr? Beim Stillen in der Nacht könnt ihr in der Tat kaum helfen. Wird jedoch mit der Flasche gefüttert, muss dies nicht jede Nacht die Frau machen!

Oftmals wundern sich Väter, wieso die Frau denn nicht schläft, wenn das Kind Mittagsschlaf macht oder ähnliches. Das liegt dann meist daran, dass sie in dieser Zeit die Wohnung aufräumt, die Wäsche macht und den Haushalt in Schuss bringt.

Arbeit ist keine Freizeit!

Der Papa kommt von der Arbeit nach Hause und die Frau drückt einem das Kind in die Hand und sagt: „So, nun mach du, jetzt bist du dran!“
Mal abgesehen davon, dass wir das natürlich gerne machen, so waren wir arbeiten und nicht ausruhen. Dennoch sind wir dann für die Frauen manchmal ein Anker. Gerade wenn es mal wieder sehr stressig mit dem Baby ist, wartet man nur auf seinen Partner.

Hier ist es wichtig, dass auf Augenhöhe kommuniziert wird. Jeder hat mal einen schlechten Tag und jeder Mann möchte seine Frau unterstützen. Doch die Mamas dürfen nicht glauben, dass nur sie einen schweren Tag gehabt haben. Das führt zum Streit und beide Seiten fühlen sich missverstanden.

Eine gute Lösung ist hier, offen zu reden und klar zu sagen: „OK, ich brauche mal kurz 30 Minuten für mich, danach übernehme ich dann.“ Immer wenn es in eine Art Delegieren und Bestimmen übergeht, wird es für den anderen verletzend und es beginnen Diskussionen.

Seht Kinderbetreuung und Arbeitszeit als gleichwertig an. Die gemeinsame Zeit sind dann beide verantwortlich und man teilt sich die Zeit so auf, dass auch jeder noch mal 30 Minuten am Tag für sich hat.

Keine gemeinsamen Aktivitäten und Zuneigungen

Bei fast allen Frauen liegt nach der Geburt die Priorität auf dem Kind. Bedürfnisse des Partners werden nach hinten geschoben. Das funktioniert für eine kurze Zeit, darf aber niemals Dauerzustand werden.

Wichtig: Redet mit eurem Partner, wenn euch etwas fehlt, und macht ihm klar, dass es essenziell für euch ist. Nur wer hier ehrlich ist, kann auch auf eine Änderung hoffen.

Das gemeinsame Kind soll eine Bereicherung sein, darf aber nicht dazu führen, dass ihr Euren Partner vernachlässigt. Egal wie anstrengend und schlimm es gerade ist, ihr müsst auch eine Partnerschaft gemeinsam leben, ansonsten wird einer von beiden ausbrechen.

Das vielleicht die Häufigkeit der gemeinsamen Aktivitäten oder des Sexuallebens ein anderes Level hat, ist normal. Es völlig einzustellen allerdings nicht.

Bild eines Paares welches Zeit miteinander verbringt
Wenn ihr den Luxus von Großeltern, oder anderen Personen habt, die die Kinderbetreuung mal übernehmen können, nutzt dies aus. Und wenn es nur einmal Essen gehen oder Kino ist, aber führ ein Pärchenleben und macht auch mal was alleine.

Beziehung retten, wenn ihr merkt es kriselt

Wichtig ist, seid ein Team. Versucht euch gegenseitig zu unterstützen und lasst euren Frust nicht am Partner aus. Wenn du schon merkst, es läuft unrund, steuer aktiv gegen. Mach mehr Komplimente und versuche herauszufinden, was deiner Frau fehlt. Wenn du unglücklich bist, sage es ihr und seid ehrlich. Macht keine Vorwürfe, diese bringen euch Null. Denkt einfach daran, dass der kleine Wurm ja nicht ohne Grund da ist!

Wenn ihr euch beide bewusst seid, dass es im ersten Jahr schwerer ist und ihr aktiv dagegen arbeitet, dann wird euch auch dieses Jahr leichtfallen.

Kurz vor der Trennung, was machen?

Was aber machen, wenn der Karren schon im Dreck ist? Ihr redet kaum noch miteinander und eigentlich steht ihr kurz vor der Trennung?
Natürlich kann man nun den Schritt zur therapeutischen Hilfe wählen. Doch meistens ist es in dieser Phase dafür fast schon zu spät.
Wenn du die Beziehung / Ehe noch retten willst und erst jetzt aufgewacht bist, gibt es nur einen Weg: Du musst der Initiator sein und deine Bedürfnisse zurückstecken! Wenn du nun von dir aus dein Verhalten anpasst und es deiner Frau leichter machst, ihr mehr hilfst und für sie da bist, dann wird sich die Lage vielleicht auch wieder verbessern. Manchmal kommt aber jede Hilfe zu spät und es bleibt nur der Weg der Trennung. Hier solltet ihr daran denken, dass ihr ein Kind zusammen habt und ihr eure Probleme niemals auf dem Rücken des Kindes austragen solltet.

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