Gesundheit der Frau in der Schwangerschaft

Eine schwangere Frau ist nicht krank. Den Satz wirst Du noch oft hören und deine Partnerin noch sehr viel öfter. Nein, eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber sie ist eine sehr große Belastung für den Körper. Wenn eine Frau unter Grunderkrankungen leidet, ein Organ geschwächt ist oder sie zu Problemen mit Knochen oder Muskeln leidet, können sich diese Schwierigkeiten in der Schwangerschaft deutlich verstärken.

Gesundheit der Frau in der Schwangerschaft

Folgende Beschwerden treten mit großer Wahrscheinlichkeit auf, ohne dass Krankheiten dahinterstecken müssen:

  • Übelkeit in der Frühschwangerschaft
  • Krampfadern
  • Ödeme
  • Schlafstörungen
  • Kreislaufprobleme
  • häufiger Harndrang
  • Verdauungsstörungen
Bevor Du dir jetzt ausmalst, wie deine Partnerin schlaflos und mit unförmigen Wassereinlagerungen und Kreislaufproblemen schlaflos durch die Wohnung läuft und dir von ihren Verdauungsstörungen berichtet, vergiss es. So schlimm wird es kaum werden und selbst wenn, es gibt viele Hausmittel und gut verträgliche Mittel, um die klassischen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft zu lindern. Frauen, die in der Schwangerschaft auf ihre Gesundheit achten, überstehen die Geburt leichter und erholen sich auch schneller. Die wichtigsten Säulen sind.
  • Stress meiden
  • Gesund essen und trinken
  • Ausreichend schlafen
  • Bewegung

Stress lass nach

Beobachte deine Partnerin! Viele Frauen werden zufriedener in der Schwangerschaft. Das liegt dann (hoffentlich) daran, dass sie sich auf das Kind freuen, aber auch an dem ordentlichen Hormoncocktail, dem sie ausgesetzt sind. Mit der Schwangerschaft verschieben sich auch die Prioritäten. Ab jetzt ist nichts mehr so, wie es mal war. Es wird spannender und bereichernd. Das macht einfach gute Laune. Das darf aber nicht dazu führen, dass sie sich überlastet. Schonen muss sie sich aber nur, wenn der Arzt es anordnet. Ansonsten darf und soll sie ihr Leben so weiterführen, wie sie das möchte und wie es ihr gut tut. Das Thema Alkohol und Nikotin dürfen wir an dieser Stelle gerne aussparen. Hier gibt es keine Toleranz und als gleichberechtigter Mann und fürsorglicher werdender Vater verzichtest Du der Fairness halber sicher gleich mit. Wenn sie berufstätig ist, gelten mit der Schwangerschaft besondere Schutzregeln:

  • Keine körperlich schweren Arbeiten
  • Keine Nachtarbeiten
  • Kein Aussetzen von gesundheitsgefährdenden Stoffen
  • Stehende Tätigkeiten nicht länger als vier Stunden ab dem 6. Monat
  • Keine Tätigkeiten, bei denen längeres Hocken oder Hocken und Aufstehen erforderlich sind
  • Keine Tätigkeiten, bei denen ein erhöhtes Sturrisiko besteht
Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt, und wenn eine solche mögliche Gefährdung am Arbeitsplatz bei Euch eine Rolle spielt, kannst Du dich hier genauer einlesen: https://www.wirtschaftswissen.de/personal-arbeitsrecht/mitarbeiterfuehrung/fuehrungsinstrumente/arbeiten-in-der-schwangerschaft-16-tabus-die-sie-beachten-muessen/
Das alles gilt natürlich nicht, wenn sie selbstständig ist. In diesem Fall muss sie tatsächlich selbst entscheiden, was sie sich zumuten kann.

Gesund essen und trinken

Natürlich isst eine Schwangere nicht für zwei. Der Gynäkologe wird das Gewicht protokollieren. Eine Gewichtszunahme ist normal. Das liegt auch daran, dass eine Schwangere mehr Blut braucht, sich Fettreserven ansammeln usw. Im Durchschnitt nimmt eine Schwangere 11 kg zu. Heißhungerattacken sind dennoch nicht so leicht aufzufangen und für deine Partnerin eine echte Herausforderung. Bei der Zusammensetzung der Gerichte reicht der gesunde Menschenverstand. Vorsicht geboten ist natürlich bei allem, was roh ist und/oder ungewaschen. Allerdings dürfte kaum eine Schwangere auf die Idee kommen, rohes Fleisch, Fisch oder Süßspeisen mit rohen Eiern zu essen oder auch Rohmilch zu trinken.

Kaffee und Tee in vernünftigen Mengen sind erlaubt. Gegen die eigenartigen Schwangerschaftsgelüste seid Ihr übrigens machtlos. Das ist einfach so, und solange es nichts Ungesundes ist, nimm es einfach hin. Mit dem Ende der Schwangerschaft ist damit schlagartig Schluss. Bei der nächsten Schwangerschaft kommt dann eine andere „Marotte“.

Ebenso können sich plötzlich Unverträglichkeiten oder Abneigungen entwickeln, die dich vielleicht verwirren. Auch das kannst Du als gegeben hinnehmen. Es ist normal. Esst vielseitig, vor allem Gemüse und hin und wieder hochwertiges Fleisch. Sollte deine Partnerin Veganerin sein, muss der Gynäkologe das wissen, um sie mit Vitamin B und Mineralien zusätzlich versorgen zu können.

Ausreichend schlafen – gar nicht so einfach

Gesundheit in der SchwangerschaftDie Hormonschwankungen und der wachsende Bauch können den Schlaf einer Schwangeren empfindlich stören. Es kann aber auch passieren, dass sie eine ganz andere Form von „Schlafstörung“ entwickelt. Dann verschläft sie nämlich fast die gesamte Schwangerschaft. Es gibt Theorien dazu, u.a. der wenig schmeichelhafte Ansatz, „damit die Henne auf dem Ei bleibt“. Das kannst Du ihr aber netter sagen. Gemeint ist, dass vor allem sehr aktive oder unruhige Frauen plötzlich von einer bleiernen Müdigkeit geplagt sind, die sie ins Bett zwingt.

Schlafstörungen können üble Ausmaße annehmen. Versucht, herauszufinden, wie Ihr den Schlaf verbessern könnt. Ganz besonders hilfreich ist das Kissen zwischen den Knien bei Seitenlage, das den Bauch entlastet. Schafft euch reichlich Kissen in verschiedenen Größen und Formen an und probiert herum. Heilpflanzen, wie das indische Ashwagandha Pulver, bei uns auch Schlafbeere genannt, können im Tee oder Smoothie eingerührt das Einschlafen erleichtern. Wenn das nicht hilft, sprecht den Gynäkologen oder die Hebamme an. Deine Partnerin kann sich bei anhaltenden Schlafstörungen auch krankschreiben lassen, damit sie dann schlafen kann, wenn es funktioniert.

Bewegung ist wichtig

Bewegung und Sport ist ein Reizthema in der Schwangerschaft. Sport ist wichtig. Nur wenn der Arzt Bedenken hat, weil es Probleme mit der Schwangerschaft gibt, ist der Sport Tabu. Aber was genau heißt das? Wenn die werdende Mutter nicht gerade Apneutaucherin ist, bleibt alles wie es ist. Sie muss weder das Mountainbike einmotten noch das Reiten aufgeben. Im Gegenteil, sportliche Frauen erholen sich sehr viel schneller von der Geburt. Bedenke, dass eine Geburt sehr anstrengend ist.

Kommt es auch noch zu Problemen, sind körperliche Fitness und die Fähigkeit zur Regeneration enorm wichtig, im absoluten Ernstfall sogar lebensrettend. Was deine Partnerin nicht tun sollte, ist nun mit einem unfallträchtigen oder anstrengenden Sport beginnen. Geübte Sportlerinnen haben hingegen eine sehr gute Grundkondition, sind erfahren mit ihrem Sport, kennen ihre Belastungsgrenze und werden sie auch kaum überschreiten. Dass die Belastbarkeit ab der Mitte der Schwangerschaft deutlich abnimmt, darf nicht mit Ehrgeiz bekämpft werden. Für eine routinierte Marathonläuferin kann das zermürbend sein, wenn sie nach fünf Kilometern das Gefühl hat, sie sei 30 gelaufen. Wenn Du also eine Leistungssportlerin an deiner Seite hast, zeig ihr dein Verständnis.

Anders als beim Rauchen und beim Alkohol brauchst Du hier deinen Sport aber nicht einzuschränken. Er dient auch deiner Gesundheit. Das gilt übrigens auch für reine Freizeitsportler. Wenn sie gar keinen Sport treibt, muss sie jetzt darauf achten, dass die Bewegung nicht völlig ausbleibt. Damit anzufangen, ist in der Schwangerschaft außerordentlich beschwerlich, aber nötig. Plant gemeinsame Spaziergänge, geht schwimmen oder unternehmt Fahrradausflüge, solange es geht. Die Schwangerschaftsgymnastik ist für Nichtsportlerinnen ebenfalls sehr wichtig. Aktive Sportlerinnen werden sich dabei eher langweilen.

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